„Times“ enthüllt: Pläne für eine EU-Armee werden bis nach dem Brexit-Referendum geheimgehalten

2. Juni 2016
„Times“ enthüllt: Pläne für eine EU-Armee werden bis nach dem Brexit-Referendum geheimgehalten
International
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Foto: Symbolbild

London. Noch wenige Wochen bis zum Briten-Referendum über einen EU-Austritt („Brexit“) – und noch einmal nimmt die Diskussion an Fahrt auf. Jetzt sorgen Berichte über angebliche Pläne für eine EU-Armee nicht nur auf der britischen Insel für Gesprächsstoff. Sie könnten für viele Briten den Ausschlag geben, wenn in drei Wochen abgestimmt wird.

Ausgerechnet das Presse-Schwergewicht „Times“ enthüllte die Armee-Pläne unlängst. Unter Berufung auf Insider berichtete das Blatt in seiner Ausgabe vom 27. Mai, daß Pläne für eine EU-Armee (mit Hauptquartier in Deutschland) beim nächsten EU-Treffen am 28. Juni besprochen werden sollen –  doch die maßgeblichen EU-Politiker sollen sie erst am 24. Juni zu sehen bekommen, um öffentliches Aufsehen und eine „falsche“ Brexit-Entscheidung der Engländer zu verhindern. Das Referendum findet am 23. Juni statt.

Eine gemeinsame EU-Armee ist für die meisten Engländer ein rotes Tuch. Einen ähnlichen Vorstoß verhinderte Großbritannien bereits 2011 durch ein Veto. Auch Premier Cameron lehnte wiederholt eine Teilnahme Großbritanniens an einer EU-Armee ab.

Ex-Verteidigungsminister Liam Fox wurde von der „Times“ mit der Feststellung zitiert, die Enthüllungen zeigten deutlich, daß die Brexit-Abstimmung „unsere letzte Chance ist, um zu verhindern, daß wir in eine dauerhafte militärische Formation der EU hineingezogen werden“. (mü)

4 Kommentare

  1. edelweiss sagt:

    Das ist der Plan.

  2. Denker sagt:

    Die EU bekommt keine gemeinsame Außenpolitik zusammen, will sich aber eine gemeinsame Armee anschaffen. Das ist absolut unlogisch.
    Die EU ist eine Wirtschaftsunion. Noch vor einer Währungsunion hätte eine Sozialunion kommen müssen. Daran war aber die Wirtschaft nicht interessiert. Deshalb klappt es auch mit der politischen Union nicht. Und da sollte man unbedingt die Finger von einer Verteidigungsunion lassen! Zumal die ja auch wieder in der NATO eingebunden wäre, also nicht einmal den Vorteil hätte, unabhängiger von den Amis zu sein.
    An solchen Plänen sieht man wieder einmal, wie wichtig es wäre, dass wie in anderen europäischen Staaten auch in Deutschland in so wichtigen Fragen eine Volksbefragung Pflicht wäre. Es wäre eben in vieler Hinsicht besser gewesen, wenn die DDR seinerzeit nicht beigetreten wäre ohne darauf zu bestehen, eine ordentliche Verfassung statt dem Grundgesetz-Provisorium innerhalb einer vernünftigen Frist zu erarbeiten.

  3. Wolfsrabe sagt:

    Eine gemeinsame europäische Armee kann doch gar nicht in Interesse auch nur eines einzigen europäischen Volkes sein. Jeder gewünschte Schritt zu Souveränität würde mit Einsatz so einer Armee beantwortet werden. Eine Armee die aus nicht an ihr Heimatland gebundenen Soldaten besteht, ist zu allem fähig.

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