Nikosia. Bei den jüngsten Wahlen im griechischen Teil der Insel Zypern hat sich am Sonntag die politische Landschaft verändert. Statt fünf sind nunmehr acht Parteien im Parlament von Nikosia vertreten. Stärkste Kraft ist die konservative Partei. Und: erstmals schafften auch rechte Gruppierungen den Einzug ins Parlament.
Die konservative Partei Demokratische Gesamtbewegung (Disy), die den amtierenden Präsidenten Nikos Anastasiades unterstützt, kam auf 30,7 Prozent (18 Abgeordnete). Zweitstärkste Kraft wurde die kommunistische Akel-Partei mit 25,7 Prozent (15 Mandate).
Erstmals gelang auch einer rechten Partei der Einzug ins Parlament: die Nationale Völkische Front (Elam) stellt zwei Abgeordnete.
Die beiden größten Parteien, Disy und Akel, mußten Verluste einstecken: Die Konservativen verloren 3,7 Prozent, die Kommunisten gut sieben Prozent gegenüber den letzten Wahlen vor fünf Jahren. Präsident Anastasiades will nun weiter für die Wiedervereinigung der geteilten Insel arbeiten. Er versprach nach der Stimmabgabe, „egal welches das Ergebnis ist”, mit allen Parteien zu kooperieren, damit Mißstände beseitigt werden. Mit dem türkisch-zyprischen Präsidenten Mustafa Akıncı verhandelt Anastasiades schon seit geraumer Zeit über eine Annäherung. Zypern ist seit der türkischen Invasion 1974 geteilt. (mü)