Den US-Raketenabwehrschild im Visier: Rußland testet neue Hyperschallwaffen

25. April 2016
Den US-Raketenabwehrschild im Visier: Rußland testet neue Hyperschallwaffen
International
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Foto: Symbolbild

Moskau. Seit dem Aufbau ihres Raketenabwehrschildes sehen sich die USA verstärkten Anstrengungen der konkurrierenden Großmächte Rußland und China gegenüber, das System mit immer raffinierteren und leistungsfähigeren Technologien auszumanövrieren. In jüngster Zeit sorgen russische und chinesische Waffentests immer häufiger für besorgtes Stirnrunzeln im Pentagon.

Jetzt berichtet das amerikanische Internetportal „Washington Free Beacon“ über aktuelle Tests eines russischen Hyperschall-Gleiters. Es sei bereits die zweite den USA bekannte Erprobung des russischen Gleiters, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Beitrag.

Hyperschallwaffen sind unbemannte Geschosse, die sich durch mehrfache Schallgeschwindigkeit aiuszeichnen und dadurch auch gegnerische Raketenabwehrsysteme durchbrechen können sollen.

„Washington Free Beacon“ erinnert daran, daß die Entwicklung solcher Waffen für die russischen Streitkräfte Priorität habe. Schon 2013 habe Vizeregierungschef und Ex-NATO-Botschafter Dmitri Rogosin erklärt, daß derjenige, der über Hyperschallwaffen verfügt, die Prinzipien der Kriegführung grundlegend verändern werde.

In den USA ist die Gefahr offenbar erkannt. Mike Rogers, Chef des Unterausschusses für strategisches Handeln, äußerte schon vor geraumer Zeit die Befürchtung, Rußland und China könnten die USA bei der Entwicklung von Hyperschallwaffen überholen. Das entsprechende US-Programm werde nur zögerlich umgesetzt, kritisierte er. Auch der ehemalige Pentagon-Analyst Marc Schneider ist der Auffassung, daß das US-Hyperschallprogramm im Vergleich zum russischen deutlich kleiner ist und schlechtere technologische Charakteristika aufweist. „Selbst wenn wir es schaffen, einen Gleiter zu bauen, wird er höchstwahrscheinlich konventionell sein. Dagegen werden russische Hyperschallapparate allem Anschein nach atomar bestückbar sein, denn für Rußland ist das eine Norm“, erklärte Schneider.

Mit den neuen russischen Hyperschallwaffen sollen auch Schiffe und Atom-U-Boote ausgestattet werden. Solche Raketen mit der Typenbezeichnung „Zircon“ sollen bereits 2018 an die Streitkräfte ausgeliefert werden. Russische Stellen heben hervor, daß mit Tests der „Zircon“-Rakete, die eine Geschwindigkeit von Mach 6 erreichen soll, schon begonnen worden sei. Die Reichweite soll zwar nur 400 km betragen, hervorgehoben wird jedoch, daß sie wegen ihrer Geschwindigkeit praktisch nicht abgefangen werden könne. (mü)

 

Bildquelle: Wikimedia/Vitaly V. Kuzmin/CC BY-SA 3.0 (Bild bearbeitet)

Ein Kommentar

  1. lucki sagt:

    Das eigentliche Problem der USA sind nicht die technologischen
    Fortschritte, die Russland zweifellos gemacht hat, sondern
    humane Defizite ihres Personals. Wer auf bezahlte Söldner angewiesen ist,
    wie sich für die USA immer häufiger zeigt, muß damit kalkulieren, dass diese schnellstens von der Fahne gehen, wenn es brenzlig wird.

    Es zeigte sich im Schwarzen Meer, als der Zerstörer Donal Cook von
    russischen jets „geblendet“ wurde, dass einige Bübchen der Besatzung
    die Nase voll hatten und abmustern wollten.
    Wenn man seine Soldaten überwiegend aus dem Prekariat rekrutiert
    passiert genau das. Geht Deutschland wohl in Kürze ebenso.
    Heldentod gegen Sold hat noch nie funktioniert.

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