Kiew. Im Schatten anderer Konfliktherde ist der anhaltende Krieg in der Ostukraine längst aus den Schlagzeilen verschwunden. Jetzt hat die OSZE-Überwachungsmission auf zahlreiche Verletzungen der Waffenruhe in der Lugansker Region aufmerksam gemacht. Allein am vergangenen Freitag seien etwa 800 Geschosse aus verschiedenen Waffen und verschiedenen Kalibers explodiert.
Wörtlich heißt es in einer Mitteilung des OSZE-Pressedienstes, die am Samstagabend veröffentlicht wurde: „In der Lugansker Region haben die Beobachter einen spürbaren Anstieg der Verstöße gegen die Waffenruhe festgestellt, mehr als 800 Explosionen gab es in der Staniza Luganskaja am Abend des 15. April.“
Gleichzeitig wiesen die Beobachter auf die zurückgehende Zahl von Verstößen gegen die Waffenruhe in der Region Donezk hin.
Die Ostukraine ist seit dem Versuch der Kiewer Regierung, die abspenstigen „Volksrepubliken“ im Osten der Ukraine militärisch in die Knie zu zwingen, nicht mehr zur Ruhe gekommen. Nach aktuellen UN-Angaben hat der Konflikt mittlerweile rund 9.000 Menschenleben gefordert. Über eine Friedensregelung wird im Rahmen der Verhandlungsrunden der Kontaktgruppe in Minsk gesprochen, die seit September 2014 drei Dokumente zur Deeskalation des Konflikts verabschiedet hat, darunter auch ein Abkommen über eine Waffenruhe, die allerdings brüchig ist. (mü)