Damaskus. In Rußland zeichnen sich die Konturen einer künftigen Konfrontation ab. Während die zwischen der Regierung und den wichtigsten Rebellengruppen vereinbarte Waffenruhe seit zehn Tagen hält, lässen die USA erkennen, daß sie an einer Stabilisierung der Situation offenbar nicht interessiert sind und Vorkehrungen für weitere militärische Konfrontationen treffen.
Die syrische Nachrichtenagentur Bas News berichtet jetzt unter Berufung auf einen Vertreter der „Demokratischen Kräfte Syriens“, daß die USA in der Provinz al-Hasaka einen zweiten Militärstützpunkt errichten, der angeblich für die Unterstützung der kurdischen Einheiten bestimmt ist. Die USA unterhalten bereits einen Stützpunkt in Ramilan in der gleichen Provinz.
Auf dem neuen Stützpunkt sollen US-Hubschrauber und Frachtflugzeuge landen, die die im Norden Syriens kämpfenden Kurden mit Munition versorgen. Vertreter von US-Stellen bestätigten zuvor auch die Stationierung von Spezialeinheiten in diesem Gebiet.
Allerdings gibt es keine offizielle Genehmigung der syrischen Regierung für die Errichtung einer solchen Militärinfrastruktur und die Präsenz von US-Truppen. Beobachter interpretieren die Verstärkung der amerikanischen Militärpräsenz dahingehend, daß Washington verzweifelt versucht, einen Fuß in der Tür zu behalten, nachdem die Initiative in der Region durch die russischen Luftangriffe auf das syrische Regierungslager übergegangen ist. (mü)