Ankara/Damaskus. Während die syrische Armee mit Unterstützung der russischen Luftwaffe weitere Erfolge bei der Rückeroberung von Landesteilen erzielt, versuchen die Türkei und Saudi-Arabien offenbar, in anderen Regionen vollendete Tatsachen zu schaffen. Jetzt berichten sowohl Medien als auch russische Militärkreise, daß die Türkei im Norden der Provinz Aleppo einen Teil des syrischen Gebiets, auf dem angeblich Flüchtlingslager errichtet worden sind, besetzt hat.
Laut syrischen Regierungsmedien handelt es sich bei diesen „Flüchtlingslagern“, die die Türkei auf syrischem Territorium errichtet hat, in Wirklichkeit um Unterkünfte für Familien der IS-Kämpfer, die vor der Offensive der syrischen Armee flüchten.
Die „Flüchtlingslager“ haben aber möglicherweise noch einen weiteren Zweck. In russischen Militärkreisen wird gemutmaßt, daß Truppen der US-geführten Koalition unter dem Vorwand, eine „humanitäre Katastrophe“ verhindern zu müssen, schon in absehbarer Zeit nach Syrien einmarschieren könnten Es ist nicht ausgeschlossen, daß die UNO dann Maßnahmen zur Rechtfertigung dieses Schrittes ergreifen wird.
Die angeblichen humanitären Objekte könnten dann mit UN-Billigung von den Saudis bzw. NATO- und US-Kontingenten unter Kontrolle genommen werden. Ihre Präsenz könnte, wie in ähnlichen Fällen üblich, mit der Notwendigkeit des Schutzes der Bevölkerung begründet und die Abspaltung von syrischen Landesteilen doch noch zementiert werden. (mü)