Tunis. Seitdem sie in Syrien herbe Schläge einstecken müssen, suchen Terrormilizen wie der „Islamische Staat“ (IS) verstärkt nach Libyen auszuweichen und sich dort eine neue Operationsbasis zu schaffen. Auch EU und NATO sind alarmiert.
Unmittelbar bedroht durch die IS-Aktivitäten sieht sich auch das Nachbarland Tunesien, wie Libyen und Ägypten ein Opfer des sogenannten „Arabischen Frühlings“. Jetzt hat Tunesien eine etwa 200 Kilometer langen Sperranlage fertiggestellt, mit der Terroristen am Einsickern in das Land gehindert werden sollen. Experten aus den USA und Europa sollen die Grenzsoldaten ausbilden.
Die Sperranlage, die im wesentlichen aus Sandwällen und Wassergräben besteht, erstreckt sich vom Grenzübergang Ras Jedir an der Mittelmeerküste bis nach Dehiba weiter südwestlich. Damit ist nun etwa die Hälfte der Grenze zu Libyen vor allem für Fahrzeuge nicht mehr problemlos zu überqueren. Die Schutzwälle sind teilweise mehrere Meter hoch. Nach den Worten von Tunesiens Verteidigungsminister Farhat Hachani ist geplant, die gesamte Grenze für Fahrzeuge unpassierbar zu machen.
Experten aus den USA und Europa begännen jetzt mit der Ausbildung tunesischer Soldaten für die Nutzung der elektronischen Überwachungssysteme, ergänzte Hachani. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf Sicherheitskreise, daß die Anlage immerhin bereits zu einem Rückgang des Schmuggels geführt habe.
Für den Bau hatte sich die Regierung in Tunis nach dem Terrorangriff im Badeort Sousse entschieden, bei der im Juni vergangenen Jahres 38 Menschen starben. Der islamistische Attentäter soll in Libyen ausgebildet worden sein. (mü)
Good fences make good neighbours.
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Englisches Sprichwort: „Gute Zäune machen gute Nachbarn“