Athen. Eines der Zauberworte bei den Verhandlungen über die Bewältigung des anhaltenden Asyl-Ansturms lautete: „Hotspots“. Dabei handelt es sich um Registrierungszentren, die die EU entlang der bisherigen „Balkanroute“ der Zuwanderung sowie in Griechenland einrichten will. Aber noch ist erst ein einziger „Hotspot“ in Betrieb.
Das soll sich jetzt ändern. Nun sollen Soldaten helfen, die „Hotspots“ schon in den kommenden zwei Wochen aus dem Boden zu stampfen. Die EU hatte Griechenland zuletzt ein zu langsames Tempo vorgeworfen. Mit Unterstützung des Verteidigungsministeriums sollen die neuen Registrierungszentren auf den griechischen Inseln Samos, Lesbos, Chios, Kos und Leros errichtet werden. Außerdem werden nach Angaben der Regierung die beiden Umsiedlungszentren auf dem griechischen Festland fertiggestellt, teilte das Büro des Ministerpräsidenten mit.
Erst vergangene Woche hatten die EU-Innenminister Griechenland vorgeworfen, daß es seine Pflichten als Mitglied des grenzfreien Schengenraumes nicht wahrnehme. Die EU-Kommission warf Griechenland vor, Migranten, die illegal einreisen, nicht wirksam zu registrieren. Die Behörden müßten schwerwiegenden Mängel angehen und beseitigen, forderte die Kommission, andernfalls drohe Griechenland schlimmstenfalls der Ausschluß aus dem Schengen-Raum.
Nach UN-Angaben kamen seit Beginn des Jahres bereits wieder mehr als 44.000 Flüchtlinge nach Griechenland. (mü)