London. Der Terror kommt näher. Der britische Vize-Admiral Clive Johnstone warnt jetzt davor, daß die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) bald auch eine Bedrohung zur See werden könnte. Konkret gefährdet sein könnten Kreuzfahrtschiffe auf dem Mittelmeer.
Die britische „Daily Mail“ zitiert den NATO-Admiral mit den Worten: „Wir wissen, daß sie den Plan verfolgen, auf hoher See zu agieren, und wir wissen, daß sie unbedingt an Waffen für den Kampf auf hoher See gelangen wollen.” Der IS strebe den Aufbau einer Flotte an, um im Kampf gegen den Westen auch vom Mittelmeer aus agieren zu können. Es dürfe nicht dazu kommen, daß die NATO sich aus dem Mittelmeer verdrängen lasse, warnt Johnstone.
Unbegründet ist die Sorge des Marine-Oberen nicht. Denn nachdem der IS in Syrien und im Irak immer stärker in Bedrängnis gerät, hat er Libyen als neues Operationsgebiet auserkoren. Dort verfügt die Terrormiliz inzwischen über Zugang zum Mittelmeer. Mittlerweile sollen sich bis zu 3.000 dschihadistische Kämpfer in das vom anhaltenden Bürgerkrieg erschütterte Land begeben haben, um dort eine neue Aufmarschbasis zu erobern.
Nach Auffassung des britischen Vize-Admirals gibt es derzeit noch keine konkrete Bedrohung der NATO-Flotte oder kommerzieller Schiffe. Dennoch hält er die Warnung für angebracht, daß der IS hocheffektive Waffensysteme gegen Kreuzfahrtschiffe, Containertransporter oder Ölplattformen im Mittelmeer einsetzen könnte. Ein Angriff auf ein Kreuzfahrtschiff hätte dramatische Folgen für die westliche Welt. (mü)