Warschau. Polen und Kroatien sprechen in der „Flüchtlings“-Frage mit einer Stimme und wollen sich mit konstruktiven Vorschlägen in die Diskussion einbringen. Das ließen die Staatschefs beider Länder, der polnische Präsident Andrzej Duda und die kroatische Staatschefin Kolinda Grabar-Kitarovic, in einer Pressekonferenz am Rande eines Treffens in Warschau verlauten.
Die beiden Staatschefs zeigten sich einig darin, daß die Flüchtlingskrise nur durch einen fundamentalen Ansatz gelöst werden könne. Es gelte, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um „weitere Wellen der Migration zu verhindern.” Und: „Das heißt, wir müssen alle uns zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen, um die Fluchtursachen zu bekämpfen. Darüber hinaus muß eine wirksame europäische Politik umgesetzt werden”, erklärte das polnische Staatsoberhaupt. Dabei müsse der Nahe Osten auch darin unterstützt werden, Flüchtlingslager aufzubauen.
Die kroatische Präsidentin sieht das ähnlich und sagte, „wir müssen gemeinsam handeln, um den Problemen dort, wo sie beginnen, entgegenzutreten.” Kroatien sei nur ein Transitland und kein endgültiges Ziel der Migranten. Von der Europäischen Union müsse gefordert werden, endlich die Kriterien festzulegen, nach denen Migranten und „Flüchtlinge“ als zulässig definiert werden können. Darüber hinaus betonte die Präsidentin die Notwendigkeit, die anhaltenden Sicherheitsprobleme an der griechisch-türkischen Grenze zu diskutieren.
Einig waren sich die beiden Staatsoberhäupter darin, daß Polen und Kroatien zum Thema Flüchtlingskrise „mehr oder weniger den gleichen Standpunkt” vertreten. (mü)