Damaskus. Erst vor wenigen Tagen überraschte der Facebook-Konzern die bundesdeutsche Öffentlichkeit mit der Ankündigung, spezielle „Lösch-Teams“ sorgten ab sofort dafür, daß unerwünschte Postings von Nutzern rasch wieder entfernt würden. Jetzt stellt sich heraus, daß der Zuckerberg-Konzern nicht nur im deutschsprachigen Raum mit solchen Methoden gegen unerwünschte Äußerungen im sozialen Netzwerk vorgeht.
Dieser Tage blockierte Facebook zahlreiche Seiten von syrischen und libanesischen Medien, darunter auch so prominente wie Sama TV, Addounia TV, Syrian News Channel, Aliakhbaria, aber auch „Al Mayadeen“, das sich als das „arabische Al Jazeera“ mit Sitz in Beirut einen Namen gemacht hat.
Die meisten der blockierten Seiten sind im Umfeld von Nichtregierungsorganisationen angesiedelt, die Nachrichten über den Syrien-Konflikt liefern und den USA kritisch gegenüber stehen. Bemerkenswerterweise wird die Massenschließung der Facebook-Seiten aber nicht mit Verstößen gegen die Richtlinien von Facebook begründet, sondern erfolgte auf massive Beschwerden von Nutzern.
Beobachter mutmaßen auch, daß die Zensurwelle mit den jüngsten Militäraktivitäten Washingtons in Syrien zusammenhängen, die nach amerikanischen Wünschen möglichst nicht in den sozialen Netzwerken thematisiert werden sollen. Seit kurzem sind US-Spezialisten mit der Eröffnung eines Luftwaffenstützpunktes in Syrien beschäftigt, um im Angesicht der syrisch-russischen Erfolge einen Fuß in der Tür zu behalten. (mü)
Raus aus Facebook, es gibt noch genug Andere, die sich nicht zum Amiknecht machen!