Washington. Nachdem Rußland Ende September mit seinen anhaltenden Luftangriffen die Initiative im Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ übernommen und die USA weitgehend vom Kriegsschauplatz verdrängt hat, versucht Washington verbissen, wieder einen Fuß in die Tür zu bekommen. Doch das ist schwierig. Denn jetzt zerbröselt offenbar auch noch die „Koalition“ unter amerikanischer Führung, die seit August 2014 vorgeblich ebenfalls gegen den IS kämpft – allerdings nur mit mäßigem Erfolg.
Das Pentagon ist frustriert über die mangelnde Unterstützung durch seine Alliierten. US-Verteidigungsminister Carter hat deshalb jetzt mehr Einsatz von den Mitgliedern der Koalition gefordert. „Viele von ihnen tun nicht genug oder überhaupt nichts“, sagte Carter dem Fernsehsender CNBC am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. Die USA könnten selbst viel leisten, doch müßten auch andere Mitglieder der 65-Staaten-Allianz „ihren Teil“ übernehmen.
Unzufrieden ist man in Washington unter anderem mit der Türkei und Saudi-Arabien. In Riad konzentriert man sich lieber auf den Krieg gegen den Jemen, und die Türkei muß sich seit Monaten den Vorwurf gefallen lassen, sie mache lieber lukrative Geschäfte mit dem IS, anstatt ihn zu bekämpfen.
US-Vizepräsident Joe Biden wird noch deutlicher. Wenige Tage vor Beginn der für kommende Woche in Genf geplanten Friedensgespräche sagte Biden, eine politische Lösung des Konfliktes in Syrien sei besser. „Aber für den Fall, daß das nicht möglich sein sollte, sind wir vorbereitet, eine militärische Lösung herbeizuführen und Daesh zu vertreiben.“
In einem ersten Schritt wollen die USA nun einen Luftwaffenstützpunkt in Syrien aufbauen. US-Spezialkräfte und Experten sind laut syrischen Quellen und der Nachrichtenagentur AFP schon seit Monaten damit beschäftigt, einen landwirtschaftlichen Flughafen in Rmeilan in der Provinz Hasakeh ausbauen, damit dort Hubschrauber und Frachtflugzeuge landen können, um Ausrüstung und Munition an die Kurden zu liefern,.
Demnach erweiterten fast hundert US-Experten gemeinsam mit Kämpfern der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPD) die Landebahn des Flughafens, der vor dem Krieg von Kleinflugzeugen genutzt wurde, und verlängerten sie auf 2.700 Meter. Aus dem Militär verlautete, die US-Truppen arbeiteten seit mehr als drei Monaten am Ausbau des Flughafens in Rmeilan. Beim US-Zentralkommando versucht man unterdessen abzuwiegeln. Oberst Pat Ryder erklärte, die US-Truppen in Syrien suchten „ständig nach Wegen, die Effizienz für die Logistik und die Personenrettung zu erhöhen“.
Washington hat guten Grund, den Ball flach zu halten. Denn anders als die Russen wurden die US-Streitkräfte bislang nicht von Damaskus „eingeladen“, um an der Seite der syrischen Streitkräften den IS und andere Terrormilizen in der Region zu bekämpfen. Ohne Zustimmung aus Damaskus wäre ein amerikanisches Engagement in Syrien ein glatter Verstoß gegen das Völkerrecht. (mü)
Seit wann beachten die Amis das Völkerrecht ???
Deutsche, wacht doch endlich mal auf! Bitte. Ich flehe Euch an. Obwohl es doch auch in Eurem eigenem Interesse sein müsste.
Was wollen diese verlogenen Amis eigentlich noch in Syrien? Sie haben dort nicht das geringste Recht, ihre dreckigen Spielchen zu spielen.
Trotzdem hatten sie mehrere Jahre Zeit, die unhaltbare Situation, die sie selbst mit Lüge und Betrug aufgebaut haben, zu bereinigen.
Was haben sie getan? Gelogen, betrogen und den IS unterstützt. Auf solche „Partner“ kann man verzichten. Syrien kann nur empfohlen werden, diese Herrschaften nebst ihren Vasallen schleunigst aus dem Lande zu jagen. Die Erweiterung des Flugplatzes Rmeilan muss unbedingt verhindert werden, diese kommt einer Besetzung gleich und führt totsicher zu weiterem Ärger, zu weiteren Toten und zu weiteren Flüchtlingen.
Wo sind hier die Europäer, denen angeblich an einer Befriedung Syriens liegt. Wenn die Flüchtigen zurückkehre können um ihr Land wieder in Besitz zu nehmen und mit Europas Hilfe aufzubauen, wäre das eine akzeptable Lösung; diese kann aber nur ohne Amis und ohne Türken funktionieren.
Verstösse gegen das Völkerrecht haben den US-Imperialismus von Anbeginn seiner Existenz (1836 1. Krieg USA-Mexiko / Spanien) herzlich wenig interessiert. Höchstens, wenn diese Verstösse beim Kriegsgegner festgemacht und propagandistisch ausgeschlachtet werden konnten.