Moskau. Das russische Verteidigungsministerium hat in scharfer Form auf die wiederholten Vorwürfe der Menschenrechtsorganisation „Amnesty International“ (AI) reagiert, wonach russische Kampfflugzeuge in Syrien international geächtete Streumunition einsetzten und Zivilisten angriffen. Vielmehr stellte Militärsprecher Igor Konaschenkow am Mittwoch ausdrücklich richtig: die russische Luftwaffe setze keine Streumunition in Syrien ein. Auf dem russischen Luftwaffenstützpunkt Hmeimim im syrischen Latakia, von wo aus Bomber zu ihren Angriffen gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) und andere Terrororganisationen starten, gebe es überhaupt keine Streumunition.
Im jüngsten Amnesty-Bericht wird behauptet, durch die russischen Angriffe würden fortlaufend Zivilisten getötet. Diese Darstellung besteht laut dem russischen Militärsprecher aus „Klischees und Fakes“. Er rief die Menschenrechtsorganisation auf, ihre Informanten zu benennen. Die Berichte über angebliche Angriffe auf zivile Ziele seien geradezu ein „Strom von Lügen“: „Einige der Krankenhäuser, die Rußland angegriffen haben soll, existieren überhaupt nicht.“
Amnesty mußte sich von Konaschenkow in diesem Zusammenhang auch den Vorwurf der Parteilichkeit gefallen lassen – die Organisation verwende in ihren Berichten ungeprüfte Informationen und verschweige Kriegsverbrechen von Terroristen im Nahen Osten ebenso wie solche der ukrainischen Truppen im Donezbecken. Wörtlich sagte der Militärsprecher: „Eine Frage an Amnesty International: Warum hat diese Organisation geschwiegen und die materiellen, unwiderlegbaren Beweise nicht sehen wollen, als die ukrainischen Streitkräfte Streumunition gegen Städte im Osten der Ukraine eingesetzt haben?“ (mü)