Französischer Autor: „Ohne Rußland keine Zukunft“

16. Dezember 2015
Französischer Autor: „Ohne Rußland keine Zukunft“
International
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Foto: Symbolbild

Paris. In Frankreich hat sich erneut eine gewichtige Stimme für mehr Kooperation mit Rußland und weniger Sanktionen ausgesprochen. Jetzt hat der französische Schriftsteller Olivier d’Auzon kritisiert, daß man nicht gleichzeitig Seite an Seite mit Rußland gegen den Islamischen Staat (IS) in Syrien kämpfen und den Kreml mit Sanktionen belegen könne. Zudem unterstreicht D’Auzon, der auch Berater bei der Weltbank ist, daß die Sanktionen Frankreich mehr Schaden als Vorteile bringen.

In einem Beitrag für die Onlinezeitung „Huffington Post“ vertritt D’Auzon die Auffassung, daß die Zeit gekommen sei, die Sanktionen gegen Moskau aufzuheben. Noch im Dezember 2014 hätten amerikanische Experten die Meinung geäußert, daß die Rußland-Sanktionen der USA letztlich nur Washingtons Hilflosigkeit dem Kreml gegenüber zeigten.

D’Auzon: „Die Sanktionen gegen Rußland haben Westeuropa Verluste gebracht, die Europäische Union hat fast 20 Prozent ihres Handelsumsatzes verloren. Dabei ist er zwischen Rußland und den USA in der gleichen Zeitperiode um sieben Prozent gestiegen. Also verhängen wir Sanktionen und leiden darunter, und die Amerikaner verhängen Sanktionen, verdienen aber Geld damit.“

Alles in allem liege der einzige Weg aus der Krise in einer Wiederbelebung der Beziehungen zu Moskau. Ohne Rußland gebe es Zukunft, schlußfolgert D’Auzon. (mü)

Ein Kommentar

  1. Der Rechner sagt:

    Olivier d’Auzon sagt, „daß man nicht gleichzeitig Seite an Seite mit Rußland gegen den Islamischen Staat (IS) in Syrien kämpfen und den Kreml mit Sanktionen belegen könne.“
    ———-

    Offensichtlich kann man das eben schon.

    Insbesondre, da man ja tatsächlich nicht „gemeinsam mit“, sondern lediglich gleichzeitig mit Rußland gegen den Islamischen Staat (IS) in Syrien kämpft.

    Nichtsdestotrotz ist die Konfrontation mit Rußland weder im Interesse Frankreichs noch Deutschlands.

    Insoweit Sanktionen gegen Rußland wegen Verstößen gegen internationales Recht eine Berechtigung haben, wären sie nämlich auch gegen die Vereinigten Staaten, Großbritannien und sogar Frankreich selbst berechtigt.

    Tatsächlich sind die Verstößen Rußlands gegen internationales Recht nur ein billiger Vorwand um sich an der Einkreisungspolitik der US-Imperialisten zu beteiligen.

    Und es ist sehr die Frage, ob es jemals zu den Verstößen seitens Rußlands gekommen wäre, wenn sich die Westmächte ihrerseits an internationales Recht gehalten hätten.

    D’Auzons Beobachtungen hinsichtlich des Handelsumsatzes sind allerdings unerheblich und werden hier zudem mißverständlich dargestellt:

    Die Europäische Union hat keineswegs 20 Prozent ihres Handelsumsatzes verloren, sondern lediglich 20 Prozent ihres Handelsumsatzes MIT RUSSLAND. Der war aber nie so bedeutend.

    Die wirtschaftlichen Gründe, die für eine Aufhebung der Sanktionen sprechen, sind ziemlich unbedeutend.

    Wesentlich wichtiger sind die politischen:

    Eine Abwehr der Versklavung Europas durch die USA erfordert eine unabhängige Außenpolitik, die zu ALLEN imperialistischen Mächten mehr oder weniger Äquidistanz wahrt.

    Solange sich Großbritannien und bis zu einem gewissen Grade auch Frankreich als Wurmfortsatz des Pentagon aufführen, wird eine solche Politik natürlich nur von einem unabhängigen Zentraleuropa durchgeführt ohne die besagten Länder werden können.

    Das macht vor allem einen Austritt Deutschlands und anderer fried- und freiheitsliebender Länder aus der NATO erforderlich, und eine grundlegende Umgestaltung der EU.

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