Moskau. Der inzwischen im Londoner Exil lebende russische Ex-Oligarch Michail Chodorkowski hat zur Revolution in Rußland aufgerufen. Der russische Präsident Putin müsse gestürzt und vor ein Gericht gestellt werden. Putin habe verfassungswidrig gehandelt: „Das Land hat einen verfassungswidrigen Staatsstreich erlebt: Illegitime und freiheitsfeindliche Gesetze wurden von einem illegitimen Parlament beschlossen, sie werden angewandt von einer illegitimen Regierung und einer Justiz, die nicht unabhängig ist“, erklärte Chodorkowski jetzt auf einer Pressekonferenz in London. „Um zum Rechtsstaat zurückzukehren, bedarf es einer Revolution.“ Obwohl ihn Politik nicht interessiere, könne er „nicht tatenlos bleiben“, sagte Chodorkowski.
Chodorkowski war ehedem der reichste Mann Rußlands. Als Chef des inzwischen zerschlagenen Ölkonzerns Yukos wurde er 2003 festgenommen und wegen Betrugs und Steuerhinterziehung zu jahrelanger Lagerhaft verurteilt. Die Prozesse wurden vom Westen als politisch motiviert kritisiert. Wenige Wochen vor den Olympischen Winterspielen im russischen Sotschi Anfang 2014 wurde Chodorkowski überraschend begnadigt. Seither lebt er in London.
Seit kurzem hat der frühere Multimilliardär allerdings neue Probleme. Am Dienstag erneuerte die russische Justiz den Vorwurf, Chodorkowski habe 1998 den Mord am Bürgermeister der sibirischen Stadt Neftejugansk, Wladimir Petuchow, in Auftrag gegeben. Er bezeichnet die Vorwürfe als „politisch motiviert“.
Auf die Frage, warum Präsident Wladimir Putin den früheren Oligarchen Ende 2013 trotz der bereits damals im Raum stehenden Vorwürfe wegen seiner Verstrickung in den Mord an Petuchow begnadigt habe, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow, daß es damals „noch nicht die Informationen gab, die es heute gibt“. Die Ermittlungen zu dem Mord, für den der frühere Sicherheitschef von Yukos zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, waren im Juni wieder aufgenommen worden.
Der Fernsehsender „Rossija 24“ berichtet ausführlich über die neuen Ermittlungen. Dem Sender zufolge gab Chodorkowski den Mord an Bürgermeister Petuchow in Auftrag, weil dieser Yukos der Steuerhinterziehung bezichtigt hatte. (mü)
Nicht ganz richtig: Nach seiner Begnadigung durch Putin reiste er nach Rapperswil in die Schweiz aus, weil dort offensichtlich seine Familie schon war. Man war in der Schweiz nicht begeistert vor allem weil hier schon längere Zeit bekannt war, dass es sich dabei um einen Schwerkriminellen handelt. C. reiste erst kürzlich nach England aus weil er dort keine Auslieferung befürchten muss.
Die Laus, die sich Putin mit der Freilassung dieses Ekelpakets in den Pelz setzte, wird ihm noch lange Juckreiz bescheren. Dieser Menschenschlag wird nach Rache gieren und sie sich mit entsprechenden Hilfstruppen verschaffen.