Washington. Die anhaltenden Luftangriffe und erfolgreiche Gegenoffensiven etwa der Kurden zeigen Wirkung: die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) ist – laut einem Bericht der „Washington Post“ – finanziell angeschlagen. Das Blatt zitiert Quinn Mecham, Dozent für Politikwissenschaft an der Brigham Young University, mit den Worten: „Ein Problem, mit dem sie konfrontiert werden, ist, daß sie ihr meistes Einkommen in den letzten zwei Jahren durch Eroberungen, Beschlagnahmung und Erpressung bekommen haben, und das sind alles einmalige Dinge, die nicht nachhaltig sind.“ Nun verliere der IS die von ihm eroberten Territorien wieder, was seine Einkommensquellen stark einschränken werde.
Um zusätzliche Mittel zu beschaffen, erhöhe die Terrorgruppe jetzt die Steuerlast in den IS-kontrollierten Gebieten im Irak und Syrien, wo etwa sechs bis neun Millionen Menschen leben. Darüber hinaus wurde nach Informationen des Nahost-Analysten der „Janes Information Group“, Columb Strack, der Sold der IS-Aktivisten von 400 auf 300 Dollar pro Monat gekürzt.
Ein hochrangiger Beamter des US-Außenministeriums hatte erst dieser Tage geschätzt, daß der IS pro Tag etwa ein bis zwei Millionen Dollar durch den Verkauf von Ölprodukten einnehme. Aber: die Luftschläge der Koalition, die sich inzwischen auf die Infrastruktur des IS fokussiert haben, haben mittlerweile zu Einbußen an Qualität und Preis des Rohstoffes geführt. (mü)