Ankaras Ölgeschäft mit dem IS: Experten bestätigen Moskau

4. Dezember 2015
Ankaras Ölgeschäft mit dem IS: Experten bestätigen Moskau
International
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Foto: Symbolbild

Moskau/Ankara. Auf dem internationalen Parkett haben der russische Präsident Putin und der stellvertretende russische Verteidigungsminister Anatoli Antonow in den letzten Tagen für einige Verstörung gesorgt, indem sie nach dem Abschuß eines russischen Kampfflugzeugs durch die türkische Luftwaffe öffentlich auf die Verstrickung Ankaras mit der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hingewiesen haben. So erklärte Antonow am Mittwoch, daß die Türkei Hauptverbraucher von illegal gefördertem Öl aus Syrien und dem Irak sei, und beschuldigte den türkischen Präsidenten Erdogan und seine Familie persönlich der direkten Beteiligung am Ölgeschäft des IS. Widerspruch kam prompt von US-Seite – ein Sprecher der amerikanischen Streitkräfte im Irak nannte die Behauptungen aus Moskau „grotesk“.

Allerdings – auch Experten wissen seit langem um die vielfältigen Verflechtungen türkischer Regierungskreise mit der islamistischen Kopfabschneider-Miliz. In Wirklichkeit ist die Verwicklung der Türkei ins illegale Ölgeschäft des IS nur der Gipfel des Eisbergs. Die Wahrheit ist, daß es eine viel tiefgreifendere kriminelle Partnerschaft zwischen Ankara und der Terrororganisation gibt, etwa in Bereichen wie Menschenhandel und Finanzbetrug.

Jetzt erklärte Gordon Duff, Sicherheitsberater und Senior Editor beim Onlinemagazin „Veterans Today“, gegenüber dem russischen Nachrichtenportal „Sputnik“: „Daesh [IS] ist in vollem Maße eine organisierte Verbrecherbande — gemeinsam mit der Erdogan-Familie.“ Und: „Die Erdogan-Familie und ihre Freunde betreiben organisiertes Verbrechen in Österreich, in Deutschland, in den Niederlanden – darunter Menschenhandel in massivem Umfang, Drogenhandel und Kreditkartenbetrug.“ Was das illegale Ölgeschäft angeht, arbeiteten die IS-Terroristen mit einem LKW- und Schiffahrtsunternehmen zusammen, das im Besitz von Erdogans Sohn Bilal sei. So werde das Öl aus Syrien in den Irak und die Türkei für weitere Exporte ins Ausland gebracht.

Außerdem, so Duff, gebe es „zahlreiche Pipelines, die quer durch die Türkei gehen, mehr als uns bekannt ist. Und einige davon befinden sich nahe an der irakisch-syrischen Grenze (…). Und da wird das Öl ins Mittelmeer entladen und zum weiteren Verkauf in Länder wie die USA gebracht.“

Am Montag sagte Rußlands Präsident Wladimir Putin, daß Moskau zusätzliche Beweise erhalten habe, daß Öl von IS-kontrollierten Feldern in „industriellem Umfang“ in die Türkei transportiert werde. Erdogan seinerseits hatte damit gekontert, daß er als türkischer Präsident zurücktreten würde, wenn unbestreitbare Beweise die Verstrickung seiner Familie in illegale Ölgeschäfte der Terroristen belegten. (mü)

4 Kommentare

  1. vratko sagt:

    Und, Herr Erdogan, haben Sie Ihre Koffer schon gepackt??? Der Feind der türkischen Armee steht nicht jenseits der Grenzen, sondern im Präsidentenpalast!!!

  2. Bürgerfreund sagt:

    Es gibt keinen Grund an den Darstellungen Moskaus zu zweifeln. Erdogan hat schon immer seine Interessen rücksichtslos durchgesetzt – sonst nichts. Da der IS aber eine Gründung der „Ostküstenfreunde“ ist, wird sein handeln von diesen Freunden unterstützt und damit selbstverständlich auch von unseren Polit-Clowns in Berlin.

    Es wird gelogen und betrogen was das Zeug hält.

    Aber jetzt leuchtet auch ein, warum die VSA Flugblätter vor der Fahrt von Öltransportern abwerfen, um die armen, zivilen Fahrer zu schützen.
    Der Völkermord, der von diesen Herrschaften angestiftet wird, der interessiert offenbar niemanden!

  3. Reinhard L. sagt:

    Der widerliche Extremist an der Staatsspitze der Türkei
    verkörpert die Koalition von Islamisten und türkischen
    Nationalisten, die vor hundert Jahren den Völkermord an den
    Armeniern verübt hat. Wenn er die Macht dazu bekommt, ist er zu
    jedem Verbrechen bereit.

  4. Henry Klim sagt:

    Wenn es sicher bewiesen werden kann, dann sollen die dem mal richtig was auf die Mütze geben. Aber der Krähenschwarm schützt seine Mitglieder nur zu gern, weil sonst alle Krähen vom Himmel fallen. Auch die Krähen von der Ostküste straucheln eines Tages von ihrem Himmel.

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