Washington. Nachdem ihre Luftangriffe im zurückliegenden Jahr nicht viel ausgerichtet haben, wollen die USA derzeit eigentlich ihre Attacken gegen den „Islamischen Staat“ (IS) intensivieren. Doch die eigenen arabischen Verbündeten ziehen nicht mit – kein Wunder, dort hat man die Terrormiliz schließlich lange genug unterstützt.
Die „New York Times“ berichtet, das Weiße Haus habe die gemeinsame Operation mit der arabischen Luftwaffe als „wichtiges Zeichen der Solidarität“ bezeichnet. Doch damit ist es nicht weit her – seit geraumer Zeit sei die Luftoperation zu einer rein US-amerikanischen Initiative geworden. „Die arabischen Verbündeten haben die USA ganz leise im Stich gelassen, damit sie den Löwenanteil der Arbeit machen. Nicht das erste Mal müssen sich die USA damit abfinden, daß die Alliierten wegfallen“, berichtet die NYT.
Offizielle Gründe für die Zurückhaltung der Alliierten gibt es natürlich auch. So hätten Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate die meisten ihrer Flugzeuge für den Kampf gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen nach Jemen verlegt. Auch Jordanien haben sich aus Solidarität zu den Saudis und als Reaktion auf die grausige Hinrichtung eines seiner Piloten durch den IS auf Jemen orientiert.
Laut offiziellen Angaben hätten die Kampfjets von Bahrain ihre letzten Angriffe in Syrien im Februar geflogen, die Arabischen Emirate im März, Saudi-Arabien im September. (mü)