Moskau. Die russische Luftwaffe hat seit Beginn ihres Einsatzes in Syrien am 30. September insgesamt 669 Angriffe gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ geflogen und 456 Ziele zerstört, teilte der Moskauer Generalstab bereits am Freitag mit. Mehr als 100 Angriffe seien nachts geflogen worden. Allein in der letzten Woche seien 46 Kommandostellen und sechs Sprengstoff-Fabriken des IS zerstört worden. Zudem seien 272 große Ansammlungen von Terroristen, Stützpunkte und Feldlager zerbombt worden. Die russischen Angriffe hätten die Lage in Syrien deutlich verändert.
Ergänzend heißt es aus russischen Militärkreisen, daß sich die IS-Terroristen mittlerweile auf ganzer Front auf dem Rückzug befinden. Es seien viele verlassene Stellungen entdeckt worden. Als Folge der russischen Luftangriffe haben Terroristen-Einheiten den Kontakt zu ihren Kommandozentralen verloren. Weil es ihnen an Munition und Lebensmitteln fehlt, geben sie ihre Stellungen auf und ziehen sich ins Hinterland zurück; unter den Flüchtenden befinden sich auch Terroristen, die sich unter die sogenannten „Flüchtlinge“ in den Nachbarländern Syriens mischen.
Die USA und ihre Verbündeten, die Syrien ohne Zustimmung der Regierung in Damaskus und ohne sichtbare Ergebnisse seit über einem Jahr bombardieren, beschuldigen Rußland, „falsche“ Ziele anzugreifen. Das russische Verteidigungsministerium widerspricht dem, indem es täglich neue Videos der rollenden Angriffe gegen den IS vorstellt. Zudem hat Rußland die westlichen Staaten mehrmals darum gebeten, Aufenthaltsorte der „gemäßigten“ Opposition anzugeben, damit dort Angriffe vermieden werden könnten. Alle Anfragen sind bislang ohne Antwort geblieben. (mü)
Die Bedeutung und politische Wirkung der militärischen Erfolge der russischen Luftwaffenhilfe zu Wiederherstellung des von den USA zerstörten Landfriedens in Syrien ist schwer abschätzbar. 456 Ziele zerstört: ist das viel oder wenig? Wo und wieweit kann der syrische Staat mit seiner Armee und Polizei nun die Ordnung im Land selber wieder aufbauen? Ist es russischen Soldaten zumutbar, für Syrien Gesundheit und Leben zu riskieren, falls ohne eine Entsendung russischer Truppen die fremden Unruhestifter nicht still zu halten sind?
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass international kein Interesse besteht, dem Daesh (IS) wirklich Paroli zu bieten.
Es zeigt sich, dass dort, wo keine wirksame Staatsmacht mehr agiert, jedwede Kräfte freie Hand bekommen.
Die in Endzeitfilmen beschworene Barbarei ist dort schon Realität.
Wäre interessant zu erfahren, wieviele Daesh-Schergen und deren Sympathisanten mit den Flüchtlingen in Europa einsickern, um hier eine weitere Front zu eröffnen.