Artikel „Den Westen ärgern“ aus der aktuellen Druckausgabe des Deutschen Nachrichtenmagazins ZUERST!
Die slowenische Formation Laibach ist für ihre politisch unkorrekte und martialische Musik bekannt. Am 19. August gab sie ein Konzert in Nordkorea
Es war bisher eine der größten Sensationen der westlichen Musikwelt 2015: Mitte Juni wurde bekannt, daß die slowenische Gruppe Laibach als erste westliche Rockband in Nordkorea spielt. Das „Komitee für kulturelle Beziehungen mit dem Ausland“ hatte die Slowenen offiziell eingeladen, gleich zweimal in der nordkoreanischen HauptstadtPjöngjang aufzutreten. Das Datum – der 19. und 20. August – hätte symbolträchtiger nicht sein können. Die Volksrepublik feierte an diesen Tagen den 70. Jahrestag der Befreiung von der japanischen Besatzung, die zugleich einen der wichtigsten Gründungsmythen der „DemokratischenVolksrepublik Korea“ darstellt. Auch für Laibach galt es dieses Jahr, ein bedeutendes Jubiläum zu begehen. Am 4. Juli feierte die stets provokante, weltberühmte Formation ihren 35. Geburtstag in ihrer zentral slowenischen Heimatstadt Trbovlje (deutsch: Trifail).
„Ein schlechter, ein schlimmer Witz“, beklagte sich wenig später der linksliberale Spiegel-Journalist Georg Diez über die nordkoreanische „Liberation Day Tour“ der Slowenen. Laibach habe bereits in den 1980er Jahren auf der Bühne „Hitlerei“ betrieben, warnte der Mainstream-Journalist mit erhobenem Zeigefinger. „Wenn irgendeine Gruppe in der Welt diese Anschuldigungen gewohnt ist, dann ist das definitiv Laibach“, entgegnete Ivan Novak, Mitglied und künstlerischer Leiter der Gruppe, gelassen auf derartige Nazivorwürfe laut CNN. Seit ihrer Gründung warfen etablierte Medien Laibach immer wieder vor, die Band würde „faschistische Ästhetik“ verherrlichen. Denn die Slowenen trugen auf der Bühne und in Musikvideos gerne Uniformen und verwendeten spielerisch die Symbolik totalitärer Staaten. Lieder anderer Gruppen interpretierten sie betont politisch unkorrekt – darunter auch den Hit One Vision der Band Queen von 1985, den Laibach ins Deutsche übersetzte und mit Geburt einer Nation betitelte. Als die Slowenen am 19. August in Pjöngjang vor dem Ponghwa Art Theatre mit nordkoreanischen Sommeranzügen posierten, dürfte Diez dem Herzinfarkt gefährlich nahe gewesen sein. Doch dem nicht genug: Die Reisebegleiter der Gruppe legten Blumen am 20 Meter hohen Bronzemonument von Staatsgründer Kim Il-sung und dessen Sohn und Diktator Kim Jong-il nieder. In diesen Tagen hatte der Konflikt zwischen beiden koreanischen Staaten zugleich einen neuen Höhepunkt erreicht. Südkorea installierte Lautsprecheranlagen mit Propagandadurchsagen, Kim Jong-un versetzte seine Armee anschließend in Gefechtsbereitschaft und drohte mit einer Militäraktion.
Als Laibach am 19. August im „Theater der Staatssicherheit“ in Pjöngjang schließlich auftreten konnte, war von diesem diplomatischen Drahtseilakt freilich wenig zu spüren. Insgesamt 1.500 ausgewählte Gäste, darunter auch rund 20 mitgereiste Freunde der Band sowie Diplomaten, lauschten der unverwechselbaren Mischung aus Industrial und Popmusik, zumeist getragen von der dunklen Baßstimme des Sängers Milan Fras. Geplant waren insgesamt 18 Titel, durch die nordkoreanische Zensur schaffte es lediglich die Hälfte – darunter die dem Musical The Sound of Music entlehnten Lieder Edelweiss und Do-Re-Mi sowie The Whistleblowers. Diese Titel dürften freilich Nordkoreas Nomenklatura während des insgesamt zirka 45 Minuten umfassenden Konzerts eher befremdet haben – wenngleich alle Lieder von koreanischen Untertiteln begleitet wurden. Auf große Begeisterung schien dagegen eine Version des beliebten koreanischen Volkslieds Arirang zu stoßen. Doch die nordkoreanische Zensur hatte das Konzert, das ursprünglich 90 Minuten dauern sollte, um die Hälfte gekürzt. Selbst den Titel We will go to Mt. Paektu, angelehnt an ein gleichnamiges koreanisches Propagandalied, in dem der höchste Berg und gleichzeitige mythische Gründungsort Koreas besungen wird, strichen die Zensoren. Das ursprünglich geplante zweite Konzert der Gruppe in einer Musikhochschule mußte ebenso entfallen. Die Laibach-Sängerin Mina Špiler berichtete, so die österreichische Tageszeitung Der Standard, es habe dort an den technischen Voraussetzungen gefehlt. Doch Nordkoreas Führung zeigte sich trotzdem zufrieden. „Die Mitwirkenden demonstrierten die künstlerischen Fähigkeiten der Band durch eigenartigen Gesang, kräftige Stimmen und geschickte Darbietung“, erklärte Pjöngjangs offizielle Nachrichtenagentur gemäß dem deutschen MusikBlog.
Ermöglicht hatte das wohl bisher ungewöhnlichste Laibach-Konzert der norwegische Regisseur und Künstler Morten Traavik. Gegenüber dem BBC betonte der Nordkorea-Kenner: „Nordkorea wird im Westen als am stärksten nach außen abgeschlossenes Land der Welt dargestellt. Aber in Wirklichkeit ist es weltoffener, als es uns die Leitmedien erzählen.“ Auf ihrer Webseite hat Laibach bereits angekündigt, das Konzert in Pjöngjang werde Gegenstand eines für 2016 angekündigten Dokumentarfilms sein. (Florian Heinrich)
Trotz ihrer Anspielungen an u. a. deutsche Symbolik, die deutschen Bezeichnungen, der unverkrampfte Umgang mit deutschen Uniformen und sogar die deutschen Liedtexte, was sie vielen schnell sympathisch erscheinen lässt, ist das Bestreben von LAIBACH kosmopolitisch, weltvereinheitlichend, eine Art Eine-Welt-Faschismus, wenn man so will.
Textausschnitt:
„…EINE Rasse, EIN Volk, EINE Erde…“
Vorsicht ist geboten, nicht blenden lassen! Auch wenn es erfrischend ist: Sie SPIELEN nur gerne mit den tabubelasteten Begriffen!!! Wären sie tatsächlich pro-deutsch bzw. völker-erhaltend eingestellt, hätten sie niemals in Deutschland auftreten dürfen, weil sie damit nicht die GrünRotLinke Gesinnungsprüfung bestanden hätten!!!