Kundus. Nach Regierungsangaben haben afghanische Truppen am Donnerstag das Zentrum der Provinzhauptstadt Kundus von den radikalislamischen Taliban zurückerobert. Die Taliban haben dies dementiert.
„Nach heftigen Kämpfen mit den islamistischen Rebellen sei die weiße Taliban-Flagge auf dem zentralen Platz der Stadt entfernt und durch eine Staatsflagge ersetzt worden, berichteten Anwohner am Donnerstag. Spezialkräfte durchsuchten jedes Haus nach Taliban“, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Taliban-Sprecher dementierten hingegen die Rückeroberung der strategisch wichtigen Stadt im Norden durch die afghanische Armee.
Die Offensive ist von den USA mit Luftschlägen und Spezialkräften unterstützt worden, 150 Taliban-Kämpfer kamen dabei ums Leben. „Anwohnern zufolge patrouillierten Regierungssoldaten durch Kundus, während die Kämpfe mit den Taliban aber in den Außenbezirken noch anhielten. Ein Arzt berichtete, Militärhubschrauber kreisten über Kundus, und Leichen von Taliban-Kämpfern lägen in den Straßen“, so Reuters weiter.
Hingegen führte ein Sprecher der islamistischen Miliz aus, der Rückzug aus dem Zentrum Kundus sei taktischer Natur, um die afghanischen Regierungstruppen einzukesseln und zu dezimieren. Die Taliban würden weiter einen Großteil der Außenbezirke unter ihrer Kontrolle halten.