Nürnberg. Der Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Manfred Schmidt, hat sich für eine Streichung des monatlichen Taschengeldes für Asylbewerber aus sicheren Herkunftsstaaten des Westbalkans ausgesprochen.
Schmidt sagte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, das monatliche Taschengeld in Höhe von 140 Euro sollte für Asylbewerber aus sicheren Herkunftsländern gestrichen werden. Damit werde der Anreiz gesenkt, in Deutschland ohne Aussicht auf Erfolg Asyl zu stellen. „Bis Ende Mai hatten wir 111.000 Asylsuchende aus den zehn wichtigsten Herkunftsländern, 68.000 kamen aus Ländern des westlichen Balkans“, sagte Schmidt. „Nur 0,1 bis 0,2 Prozent der Menschen aus den Staaten des westlichen Balkans bekommen Schutz zugesprochen, alle anderen werden abgelehnt, weil sie aus Gründen hier sind, für die man keinen Schutz erhält. Das muß Konsequenzen haben“, so der BAMF-Chef. „Wir müssen Menschen, die vermutlich kein Asyl bekommen, sagen, daß sie vom ersten Tag in Deutschland an kein Taschengeld erhalten. Dann würde der Zustrom schnell abnehmen.“ Die 140 Euro, die es in Deutschland während des Asylverfahrens als Taschengeld gebe, seien in etwa der durchschnittliche Monatsverdienst in Südserbien. (lp)