München. Im Prozeß um den „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) bahnt sich möglicherweise eine Wende an. Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe hat nach Informationen des „Tagesspiegel“ in einem Schreiben an das Oberlandesgericht (OLG) München angekündigt, ihr Schweigen beenden zu wollen.
Als Voraussetzung nennt Zschäpe allerdings den Bruch mit ihren drei Verteidigern. „Da ich mich durchaus mit dem Gedanken beschäftige, etwas auszusagen, ist eine weitere Zusammenarbeit unmöglich“, heißt es in dem vierseitigen, handschriftlich verfaßten Papier, das Zschäpe vergangenen Donnerstag dem Vorsitzenden Richter des 6. Strafsenats, Manfred Götzl, geschickt hat. Wozu sich Zschäpe äußern will, erklärte sie nicht. Die Anwälte betonten am Freitag in eigenen Erklärungen, sie stünden ihrer Mandantin für Gespräche über die Verteidigungsstrategie zur Verfügung. Bisher hatte die Angeklagte seit ihrer Festnahme am 8. November 2011 jegliche Angaben zur Sache verweigert. (lp)