Die Gender-Ideologie behauptet, das Geschlecht sei ein soziales Konstrukt, das es so gar nicht gebe. Aus dieser einst einsamen Wahnidee hat sich ein boomender Wirtschaftszweig entwickelt, der allein in Deutschland Zehntausenden ein sattes Einkommen garantiert: in der Politik, in Instituten, auf Universitäten, in der Medizin.
Hier arbeitet man an Konzepten, uns einfache Menschen aus unserer „determinierenden Zwangsheteronormativität“ zu befreien und uns zu einem „neuen Menschen“ zu machen. Wenn Sie glauben, Sie seien mit Ihrem Mann/Ihrer Frau glücklich, dann irren Sie sich. All das ist Einbildung. Männer sind plötzlich Frauen, Frauen sind Männer, oder Mensch ist beides. Alles ist möglich, nichts wird verworfen. Die Autorin, Mutter von vier Kindern und verheiratet (mit einem Mann!), hält „Gender Mainstreaming“ für eine große Satire-Show, in der niemand lacht, sondern sich das Treiben auf der Bühne mit offenem Mund staunend anschaut. In elf Kapiteln, überschrieben zum Beispiel mit „Weibliche Zebrastreifen“, „Ein Puff für alle im Lehrplan“ oder „Gendergerechter Geschlechtsverkehr“, spießt sie mit spitzer Feder den Irrsinn der Gender-Ideologie auf. Vater und Mutter gibt es nicht mehr, nur noch „Elter 1“ und „Elter 2“. Kelle schreibt: Wenn aus „Papa“ plötzlich „Erika“ wird, ist „Elter 2“ dem sprachlich besser gewachsen als die Kategorie „Vater“. Sie lachen? Dann haben Sie den Ernst der Lage nicht kapiert. Denn wer sagt denn, daß es nicht auch „Elter 3, 4 oder 5“ geben kann? In England jedenfalls wurden bereits Embryonen mit dem Erbmaterial von drei Menschen gezeugt. Und so geht es fl ott weiter. Von „gerechter Sprache“ in der Bibel („Mutter unser im Himmel…“) und im öffentlichen Raum (aus Fußgänger wird „Zu-Fuß-Gehende“) bis zu Uni-Sex-Toiletten, die Verfasserin läßt keinen Unsinn aus, den Gender-Ideologen uns allen Ernstes als wichtig verkaufen wollen. (oh)
Birgit Kelle. Gender Gaga: Wie eine absurde Ideologie unseren Alltag erobern will. 188 S., geb., € 17,99. München: adeo Verlag, 2015.
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