Mainz/Berlin. Organisierte kriminelle Banden aus Georgien schicken nach Angaben der Polizei gezielt Landsleute als Asylbewerber nach Deutschland, um systematisch Diebstähle in Läden und Häusern zu begehen.
Kriminaldirektor Hartmut Staudt, Leiter der Abteilung Auswertungen und Ermittlungen des Landeskriminalamts (LKA) Rheinland-Pfalz, erklärte gegenüber dem Politikmagazin „zur Sache Rheinland-Pfalz!“ des SWR, daß in Rheinland-Pfalz ein deutlicher Anstieg von Straftaten durch einreisende Georgier verzeichnet wird, „und zwar in einem Maße, wo wir glauben, daß es doch schon als dramatisch bezeichnet werden kann“. 2014 gab es allein in Rheinland Pfalz nachgewiesene 1.067 Delikte von georgischen Straftätern, was fast zehnmal so viele sind wie zwei Jahre zuvor. Die Täter haben es vor allem auf Tabakwaren, Kosmetikartikel und Alkohol abgesehen. Sie agieren nach Angaben des LKA hochprofessionell als Bande von meist drei bis fünf Personen. Während ein Teil der Bande einbreche, stünden die anderen „Schmiere“ oder schafften die Beute weg, so der Bericht.
Nach Schätzungen von LKA und BKA stehlen die georgischen Banden so bundesweit jährlich Diebesgut-Ware im Wert von 250 Millionen Euro. Gesteuert werden die Täter von Hintermännern in Georgien und wahrscheinlich auch in Deutschland, so die Vermutungen des LKA. Demnach reisen die Täter als Touristen oder illegal nach Deutschland ein, stellen dann aber einen Antrag auf Asyl und nutzen die Zeit der Prüfung ihres Asylantrags, um Straftaten zu begehen. „Also wenn man sieht, daß die Zahl der Genehmigungen der Asylbewerber gerade für Georgier verschwindend gering ist, wird man eigentlich zu der Überzeugung kommen müssen, daß hier das Asylverfahren benutzt wird, um nach Deutschland zu kommen, um dort Straftaten zu begehen“, so Hartmut Staudt vom LKA Rheinland Pfalz. (lp)