Brüssel. Eine klare Herkunftskennzeichnung auf Lebensmitteln könnte durch das geplante transatlantische Freihandelsabkommen TTIP unmöglich werden.
Darauf weist die Verbraucherorganisation foodwatch mit Verweis auf einen Bericht der EU-Kommission hin. In einer aktuellen Stellungnahme an das EU-Parlament und den Rat lehnt die Kommission bei vielen Produkten verbindliche Angaben zur Herkunft mit der Begründung ab, dies „hätte Auswirkungen auf die internationale Lebensmittellieferkette und würde sich störend auf Handelsabkommen mit Drittländern auswirken“. foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode kritisiert diese Empfehlung: „Neun von zehn Verbrauchern wünschen sich eine klare Herkunftskennzeichnung auf der Packung – aber durch TTIP könnte mehr Transparenz über den Ursprung unserer Lebensmittel unmöglich werden. Das gibt die EU-Kommission unumwunden zu – und ignoriert damit die Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher.“ Das mantra-artig wiederholte Versprechen, durch TTIP würden keine Standards abgesenkt, sei daher „nur eine Beruhigungspille“ zur Besänftigung von Kritikern. (lp)