Berlin. Im AfD-Richtungsstreit hat Parteichef Bernd Lucke seinen Stellvertreter Alexander Gauland vorgeworfen, die AfD zu einer „Partei der kleinen Leute“ machen zu wollen.
„Seit Monaten vertritt er öffentlich Positionen, die die moderaten, liberal-konservativen Mitglieder der Partei vor den Kopf stoßen“, sagte Lucke dem „Spiegel“. „Herr Gauland will die Partei entbürgerlichen und zu einer Partei der kleinen Leute machen.“ Das jedoch sei „ein direkter Angriff auf die Einheit der Partei, dem ich mich entschieden entgegenstelle.“ Das Bürgertum sei eine wesentliche Säule der Partei, betonte Lucke weiter. „Wer sie in Frage stellt, sollte sich darüber klar sein, was er damit anrichtet.“ Zuvor hatte Gauland, der auch Landes- und Fraktionsvorsitzender in Brandenburg ist, am vergangenen Wochenende gefordert, die AfD müsse eine „scharfkantige“ Asyl- und Zuwanderungspolitik propagieren und sei „im Moment die Partei der kleinen Leute.“ (lp)