Budapest. Der ungarische Parlamentspräsident László Kövér hat in einem aktuellen Interview mit dem Sender Echo TV die EU mit der Sowjetunion verglichen und erklärt, daß Ungarn unter Umständen über einen EU-Austritt nachdenken müsse.
Sollte die EU versuchen, Ungarn zu regulieren oder dem Land bestimmte Verhaltensregeln vorzuschreiben, sei es besser, sich allmählich Gedanken über einen Rückzug aus der Organisation zu machen. „Falls dies tatsächlich die Zukunft der Europäischen Union ist, ist es wert, darüber nachzudenken, sich langsam aus der Organisation zurückzuziehen“, so der Parlamentspräsident. Als Beispiel für die Bevormundung nannte Kövér den Tavares-Bericht, in dem Ungarn vorgeworfen wurde, die Menschenrechte und andere Regeln zu verletzen. Kövér fügte hinzu, daß er hoffe, dieses „Alptraumszenario der Europäischen Union“ werde nicht weiter Form annehmen. Das eigentliche Problem sei, daß einige „informelle Finanzkonglomerate denken, daß sie tun können, was sie wollen – sie können Werte über Nacht ändern, wenn sie wollen, oder sie können andere Staaten abmahnen“. Bereits vor einigen Wochen hatte der Politiker Aufsehen erregt, als er die Krise in der Ukraine als inszenierten „Zirkus“ bezeichnet hatte, um Rußland endgültig von Europa abzuspalten.
Dieser Artikel erschien in ZUERST! Ausgabe 12/2014 –
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