Berlin. Bei der FDP, die einmal die klassische Mittelstandspartei der Deutschen war, hat man Grundsätze des Marketings noch nicht vergessen. In bleibender Erinnerung etwa die seinerzeitige „18-Prozent“-Kampagne des früheren Parteichefs Möllemann.
Jetzt versuchen es die Liberalen angesichts jüngster Wahldesaster erneut mit einer Kampagne. Diesmal freilich geht es nur ums Image und um den äußeren Wiedererkennungswert. Will heißen: Blau und Gelb war bisher. Die neue Image-Farbe rückt die Partei in die Nähe der Telekom: Magenta.
Zumindest Parteichef Christian Lindner zeigte sich schon mal begeistert von der neuen Optik. „Wir haben das letzte Jahr intensiv genutzt, um unser Profil zu schärfen, uns unserer Identität zu versichern und Fehler aufzuarbeiten. Die FDP steht für mehr Chancen durch mehr Freiheit“, sagte Lindner. Ziel der Partei sei es, den „Innovations- und Wohlstandsmotor Soziale Marktwirtschaft, die Bürgerrechte und die Toleranz unseres Landes gegen Angriffe jeglicher Art“ zu verteidigen.
Schön und gut – bundesweit kommt die FDP laut Umfragen derzeit auf zwei bis 3,5 Prozent. Auch in Hamburg (zwei Prozent) wird die Partei den Einzug in die Bürgerschaft laut aktuellen Erhebungen wohl verpassen. Seit dem Scheitern bei der letzten Bundestagswahl kämpft die FDP allgemein mit niedrigen Umfragewerten und einer Serie desaströser Niederlagen bei Landtagswahlen. Ob der Wechsel der Image-Farbe da hilft, darf füglich bezweifelt werden. (ds)