Buchbesprechung: „Das NSU-Phantom: Staatliche Verstrickungen in eine Mordserie“ von Kai Voss

10. Januar 2015
Buchbesprechung: „Das NSU-Phantom: Staatliche Verstrickungen in eine Mordserie“ von Kai Voss
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Wer sich mit dem Thema „NSU-Terror“ beschäftigt, stößt bei seinen Recherchen schnell auf die investigativen Artikel des Journalisten Kai Voss.

Von Anfang an setzten dessen kritische Berichte Kontrapunkte zu der Theorie, die uns Regierungsorgane und Massenmedien als Realität verkaufen wollen: Unerkannt seien jahrelang drei Rechtsterroristen raubend und mordend durchs Land gezogen. Voss deckt die zahlreichen Ungereimtheiten in dieser offiziellen Geschichte auf, er verweist auf Merkwürdigkeiten und schier Unmögliches. Das Umfeld des „Terrortrios“ war von staatlichen Zuträgern durchsetzt, aber Polizei und Verfassungsschutz (VS) wollen von nichts gewußt haben. Wie viele Akten man wohl in panischer Hast seit dem 4. November 2011 in den Archiven schredderte, als Mundlos und Böhnhardt tot aufgefunden worden waren? Die beiden mutmaßlichen Mörder besaßen ein riesiges Waffenarsenal, entwendeten aber den Heilbronner Polizisten ihre Dienstwaffen, ohne sie je ein zusetzen. Jahrelang wurden von den Tätern die allerschwersten Verbrechen begangen, ohne auch nur die geringste Spur zu hinterlassen, die auf sie deutet. Aber in dem Wohnhaus des Trios sowie im Wohnmobil der beiden mutmaßlichen Täter fanden sich die wirklich brisanten, belastenden Beweisstücke erst im nachhinein, einige der sogenannten Bekenner-CDs wurden nachgewiesenermaßen erst dann zur Post gebracht, als Beate Zschäpe schon inhaftiert war. Uwe Mundlos soll sich mit einer Schrotflinte erschossen haben, und nach tödlicher Schußabgabe die noch im Lauf befindliche Hülse herausrepetiert haben. Ein Ding der Unmöglichkeit, wie Waffenexperten bezeugen. Das spannende Buch legt nahe, daß alles auch völlig anders gewesen sein könnte. (oh)

Kai Voss. Das NSU-Phantom: Staatliche Verstrickungen in eine Mordserie. 288 S., geb., € 19,90. Graz: Ares Verlag, 2014.

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