Bagdad. Mehrere irakische Parlamentarier und Beamte werfen den USA vor, die Islamisten-Miliz „Islamischer Staat“ (IS) regelmäßig mit Waffen und Lebensmitteln zu versorgen.
Wie der Parlamentsabgeordnete Awad al-Awadi nach Angaben der Nachrichtenagentur Rossiya Segodnya berichtete, hätten Flugzeuge der von den USA geführten Anti-IS-Koalition zuerst in Tal Afar, dann in Sindschar und zuletzt auch im nördlich der Hauptstadt Bagdad gelegenen Raum Balad Nachschub für die IS-Kämpfer abgeworfen. „Mit den Ausreden, dies sei versehentlich getan worden, lassen wir uns nicht mehr irreführen“, so al-Awadi. Auch der Bürgermeister der irakischen Stadt Balad erklärte, daß ein Apache-Kampfhubschrauber kürzlich den im Dorf Al Hudeira eingeschlossenen Kämpfern einen Container mit Waffen und Munition abgeworfen habe. Kurz darauf beschuldigte auch der Verteidigungsausschuß des irakischen Parlaments die USA direkt, den IS zu unterstützen. Es sei festgestellt worden, daß die USA die IS-Kämpfer in Balad mit Waffen versorgt hätten, heißt es. Die US-Botschaft in Bagdad wies den Vorwurf umgehend zurück: Sie gestand zwar ein, daß eine Waffensendung für kurdische Kämpfer im Oktober in die Hände des IS gelangt sei, sprach jedoch von einem Versehen. (lp)