Moskau. Immer mehr Russen wünschen sich, daß Präsident Wladimir Putin auch nach 2018 im Amt bleibt. Das zeigt eine neue Umfrage.
Wie die Nachrichtenagentur RIA Novosti berichtet, ergab die Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Lewada-Zentrum, daß 58 Prozent der Befragten Putin auch nach 2018 als Kreml-Chef sehen wollen. Vor einem Jahr hatten sich dafür lediglich 33 Prozent dafür ausgesprochen. Gleichzeitig ist die Zahl derjenigen, die gegen eine weitere Amtszeit Putins sind, von 45 auf 19 Prozent gesunken. 31 Prozent glauben nicht, daß Putin bis dahin adäquat ersetzt werden könnte. Der Direktor des Lewada-Zentrums, Lew Gudkow, erläuterte gegenüber der Zeitung „Kommersant“, daß die Russen mit ihren Regierenden bis Ende 2013 zunehmend unzufriedener geworden seien, doch nach der Wiedervereinigung mit der Krim und der Kampagne gegen Rußland im Zusammenhang mit dem Umsturz in der Ukraine habe „sich die Situation stark verändert. Ein Teil der Gesellschaft forderte 2013 Verfassungsreformen, eine unabhängige Justiz, Pressefreiheit und faire Wahlen. Ein anderer Teil verlangte, daß die armen Bevölkerungsschichten unterstützt werden und eine Garantie für sichere Arbeitsplätze bekommen“, so der Soziologe. Dadurch sei die Popularitätsrate Putins gesunken, „so daß Ende des vorigen Jahres nur 28 bis 30 Prozent bereit waren, für ihn zu stimmen. Aber während und nach der Wiedervereinigung mit der Krim verhielt sich der Präsident so, wie die Menschen das von ihm erwarteten“, so Gudkow. Deswegen haben seine Beliebtheitswerte im August bei 87 Prozent gelegen. „Die Vorwürfe an die Regierung haben sich aber nicht in der Luft aufgelöst, sondern sind nur vorübergehend ausgeklammert worden“, warnte Gudkow. (lp)