Washington. Die USA stehen seit Jahrzehnten in der Kritik, und dafür gibt es viele Gründe. Ein Kernvorwurf lautet: Die USA sind in Wirklichkeit gar keine Demokratie mehr.
Eine Studie der US-Eliteuniversität Princeton bestätigt diesen Vorwurf jetzt: Die Demokratie existiert in den USA nur auf dem Papier. Mit einer Untersuchung zu der Frage „Wer regiert wirklich?“ belegen die Forscher Martin Gilens und Benjamin I. Page, daß sich das amerikanische politische System in den letzten Jahrzehnten langsam von einer „Demokratie in eine Oligarchie entwickelt hat, in der reiche Eliten das eigentliche Zepter führen“. Nach der Analyse von über 1.800 Gesetzesinitiativen, gekoppelt mit Meinungsumfragen in der Bevölkerung von 1981 bis 2002, kommen die beiden Forscher zu dem Schluß, daß in den USA nur reiche, gut vernetzte Personen der politischen Szene die Ausrichtung des Landes steuern – ungeachtet oder sogar gegen den Willen der Mehrheit. (ds)