Berlin. Der Ton in der Parteiführung der Alternative für Deutschland (AfD) wird rauer. Parteichef Bernd Lucke erwägt einen Rückzug, sollte der Bundesvorstand nicht nach seinen Vorstellungen umgebaut werden.
Der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ sagte Lucke mit Blick auf den nächsten Parteitag Anfang 2015, er „habe noch nicht entschieden, ob ich noch einmal antreten werde“. Er wolle „ab und zu auch mal wieder Zeit für meine Familie“ haben, so Lucke: „Vielleicht bieten sich andere Führungspersönlichkeiten an“. Hintergrund der Äußerungen sind offenbar seine Bestrebungen, von den bisher drei Vorsitzendenposten zwei zu streichen, um alleiniger Parteichef zu werden. Seine bisherige Co-Vorsitzende Frauke Petry sagte dem Blatt, sie finde es „unglücklich“, wenn Lucke eine Vorentscheidung in der Satzungsdebatte erzwingen wolle, indem er sie mit seiner Person verknüpfe. Sie arbeite „ungern mit Drohungen“, außerdem habe sich das Modell der drei Parteivorsitzenden bewährt. Auch der dritte Vorsitzende Konrad Adam übte Kritik am Vorgehen Luckes. Dieser sei zwar „in mancher Beziehung unentbehrlich“, der Erfolg der Partei sei jedoch mit dem bisherigen Modell erreicht worden. Es sei zudem „nicht das erste Mal“, daß Lucke drohe, nicht mehr anzutreten. (lp)