Daß die enge Zusammenarbeit der europäischen Staaten eine Notwendigkeit ist, wird niemand ernsthaft bestreiten wollen. Die Kritik der Menschen richtet sich viel eher gegen die Art und Weise des europäischen Zusammenschlusses, gegen die EU in ihrer jetzigen Form.
Das vernünftige Streben nach Kooperation kollidiert in vielen Bereichen mit dem Freiheitsverständnis der einzelnen Völker. Warum muß die EU bis in die einzelnen Haushalte der Menschen zentralistisch hineinregieren? Was geht demokratisch nicht legitimierte EU-Kommissare der Wasserverbrauch von Waschmaschinen oder die Saugstärke von Staubsaugern an? Die Autorin, eine prominente FPÖ-Politikerin und Abgeordnete des Österreichischen Nationalrats, erklärt in diesem Buch, warum das EU-Projekt gescheitert ist. Der Hauptgrund ist für sie, daß es Demokratie und Freiheit untergräbt und in vielerlei Hinsicht der Vernunft zuwiderläuft. Der Brüsseler Apparat leistet sich einen Bürokratiewasserkopf, der viel Geld kostet und Entscheidungen fällt, die auf regionaler Ebene kompetenter und billiger getroffen werden könnten. So wie die EU-Bonzokratie keine Rücksicht auf die unterschiedlichen Mentalitäten der Völker nimmt, nimmt die Gemeinschaftswährung Euro keine Rücksicht auf die verschiedenen Wirtschaftsleistungen der einzelnen Staaten. Die noch lange nicht ausgestandene Währungskrise ist Produkt der Gleichmacherei, obgleich die Stärke Europas nicht in der Einförmigkeit, sondern in der Vielfalt liegt. Mehr und mehr orientiert man sich in Brüssel an den „Vereinigten Staaten von Europa“ Jean Monnets statt am „Europa der Vaterländer“ Charles de Gaulles. Doch nach Auffassung von Rosenkranz kann nur eine Union souveräner Nationen das Konzept sein, das aus der Krise führt. Nur wenn die Vielgestaltigkeit Europas endlich als Positivum akzeptiert wird, kann der Staatenbund von Dauer sein. (oh)
Barbara Rosenkranz. Wie das Projekt EU Europa zerstört: Eine überzeugte Europäerin rechnet ab. 144 S., Pb., € 14,95. Graz: Ares Verlag, 2014.
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