Berlin/Washington. Die Affäre um US-Spionage in Deutschland weitet sich offenbar aus. Nach Angaben aus Regierungskreisen werden seit Mittwochmorgen im Großraum Berlin die Wohn- und Büroräume eines weiteren Beschuldigten durchsucht, der für einen amerikanischen Geheimdienst in Deutschland spioniert haben soll.
Gegen ihn wird wegen des Anfangsverdachts der geheimdienstlichen Tätigkeit ermittelt. Er soll im militärischen Bereich gearbeitet haben und wird vermutlich noch heute von der Bundesanwaltschaft vernommen. Nach Informationen von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ wird der Fall als noch „ernster“ eingeschätzt als der Fall des in den vergangenen Woche verhafteten BND-Beamten, der sich nach eigenen Angaben vor zwei Jahren den amerikanischen Geheimdiensten als Spitzel angeboten und der CIA gegen die Bezahlung von rund 25.000 Euro insgesamt mehr als zweihundert Dokumente geliefert hat. Er war beim BND in Pullach Mitarbeiter der Fachabteilung „Einsatzgebiete/Auslandsbeziehungen“ und wurde Mitte voriger Woche festgenommen. (ls)