Berlin. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, sieht das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zur Rechtsmäßigkeit des Burka-Verbots in Frankreich kritisch.
Im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ erklärte Mazyek, ein Verbot könne „auch eine Einschränkung der Religions- und Meinungsfreiheit bedeuten.“ Manchmal könne das Selbstbestimmungsrecht der Frau in eine Richtung gehen, die einem persönlich nicht gefalle oder religiös umstritten sei, dennoch aber nicht einfach beschnitten werden dürfe. Der Ganzkörperschleier sei aus islamisch-theologischer Sicht keine Vorschrift: „Das Tragen einer Burka ist oft eine kulturell gewachsene Tradition.“ Zwar werde dies in der westlichen Gesellschaft als fremd empfunden, es sei aber nicht automatisch ein Zeichen der Unterdrückung der Frau, so Mazyek weiter. (lp)