Der nächste „Rettungsschirm“: Die Ukraine ist bankrott – und die EU-Mitglieder sollen zahlen

1. Juli 2014
Der nächste „Rettungsschirm“: Die Ukraine ist bankrott – und die EU-Mitglieder sollen zahlen
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Kiew/Brüssel. Das war zu erwarten, aber die verantwortlichen Politiker wollten es ja so: Ein neuer „kranker Partner“ kommt nun mit Riesenschritten auf die Europäische Union zu.

Am 27. Juni wurde zwischen der EU und der Ukraine das lange umstrittene Assoziierungsabkommen abgeschlossen, gegen das vor allem Rußland mobil machte. Jetzt, vor der Kulisse vollendeter Tatsachen, erhoffen sich der ukrainische Präsident Poroschenko und seine Regierung offenbar das mittelfristige Schlüpfen unter einen weiteren „EU-Rettungsschirm“. Denn: Die Ukraine befindet sich in massiven Liquiditätsschwierigkeiten und ist damit faktisch bankrott. Der Internationale Bankenverband geht von einem massiven Ausfallhaftungspotential für potentielle Anleger aus. Der Kiewer Präsident Poroschenko hofft deshalb auf eine „Schulden-Restrukturierung“ mit freundlicher Hilfe der EU. Aktuell gehen Finanzfachleute für Kiew von einem mittelfristigen Finanzierungsbedarf von mindestens 90 Milliarden Dollar bis 2018 aus. Bis dahin sind rund 49 Milliarden Dollar an Altschulden in Form von Anleihen und Zinsen zu bedienen. Dazu kommt ein Mindestbedarf von weiteren 40 Milliarden Euro als Neuverschuldung. Was kommt, ist unschwer vorauszusagen: Wie beim Griechenland-Abenteuer werden auch diesmal wieder die Netto-Zahler aus dem Kreis der EU-Staaten – vor allem der deutsche Steuerzahler – am Ende die Zeche bezahlen. (ds)

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