München. Nach der Europawahl wird der als konservatives Aushängeschild zur Abwehr der Euro-kritischen Alternative für Deutschland (AfD) in den CSU-Parteivorstand gewählte Peter Gauweiler von seinem Stellvertreter-Kollegen in der Parteispitze hart attackiert.
Christian Schmidt, Bundeslandwirtschaftsminister und wie Gauweiler einer von insgesamt vier stellvertretenden Parteivorsitzenden, sagte der „Leipziger Volkszeitung“, er sei nicht länger bereit, die außenpolitischen „Alleingänge“ Gauweilers „zu unterstützen oder hinzunehmen.“ Stattdessen müsse das Ziel sein, „daß wir uns stärker außenpolitisch mit der Landesgruppe im Bundestag verschränken“, so Schmidt. Worauf dies hinausläuft, machte er ebenfalls deutlich: Angesprochen auf die Debatte um höhere deutsche Verteidigungsleistungen als Konsequenz aus der Ukraine-Krise sagte Schmidt, man könne nicht behaupten, „daß Deutschland zu viel für Sicherheit ausgibt.“ Gauweiler hingegen hatte kürzlich geäußert, die Auslandseinsätze der Bundeswehr seien verfassungsrechtlich sehr fragwürdig. Zuvor hatte er auch die Präsenz von Bundeswehrsoldaten im Rahmen einer OSZE-Mission in der Ukraine scharf kritisiert. (lp)