Damaskus/Berlin. Der ehemalige Rapper („Deso Dogg“) und heutige Islamist („Abu Talha al-Almani“) Denis Cuspert ist entgegen entsprechenden Medienberichten nicht in Syrien ums Leben gekommen.
Er sei nicht zum Märtyrer geworden, teilte Cuspert über den Kurznachrichtendienst Twitter mit, bei der Nachricht handle es sich um eine Fehlinformation. Zuvor hatten zahlreiche Medien berichtet, der Kämpfer der Gruppierung „Islamischer Staat im Irak und Syrien“ (ISIS) sei bei einem von der ebenfalls islamistischen „Jabhat al-Nusra“ verübten Anschlag auf einen ISIS-Kontrollposten getötet worden. Dabei handelte es sich aber offenbar um eine Verwechslung: Ein ebenfalls aus Deutschland ausgereister Kämpfer ähnlichen Namens sei getötet worden, so islamistische Quellen. Kurze Zeit später teilte ISIS mit, daß noch ein weiterer Kämpfer aus Deutschland ums Leben gekommen sei. Damit steigt die Zahl der aus Deutschland ausgereisten und in Syrien getöteten Islamisten auf 24.
Insgesamt kämpfen im Mittelmeerland Syrien rund 100.000 Rebellen gegen die syrische Armee, etwa die Hälfte davon gehört einer britischen Studie zufolge islamistischen Gruppierungen wie der „Jabhat al-Nusra“ oder dem „Islamischen Staat im Irak und Syrien“ (ISIS) an, die sich auch untereinander gegenseitig bekämpfen. Neben zahlreichen ausländischen Kämpfern vor allem aus dem arabischen Raum stammen auch rund 2.000 der Islamisten aus Mitgliedsstaaten der EU. Aus Deutschland sind rund 300 Personen – zumeist Personen ausländischer Abstammung, aber auch Konvertiten – nach Syrien ausgereist. Bislang 24 davon sind nach Berechnungen von ZUERST! in Gefechten von der syrischen Armee, der Regierung nahestehenden Milizen, kurdischen Verbänden oder rivalisierenden islamistischen Gruppierungen getötet worden, der bekannteste von ihnen war der ehemalige U18-Fußballnationalspieler Burak Karan. Mehrere, darunter ein Pforzheimer Islamist sowie der Berliner Ex-Rapper „Deso Dogg“ alias Denis Mamadou Cuspert, wurden verwundet. Es wird befürchtet, daß in dem Konflikt weiter radikalisierte Islamisten nach ihrer Rückkehr Terroranschläge auch in Deutschland planen könnten.
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