Mitglieder der islamistischen Jabhat al-Nusra exekutieren syrische Gefangene
(Screenshot: YouTube/HRIChannel)
Damaskus. Die Zahl der aus Deutschland nach Syrien ausgereisten und dort als Rebellen gegen die säkulare Regierung von Präsident Bashar al-Assad kämpfenden Islamisten ist erneut gestiegen.
Derzeit gebe es Erkenntnisse zu mehr als 300 ausgereisten Personen, berichtet die „Bild“ unter Berufung auf Sicherheitskreise. Vor einem Monat lag die Zahl noch bei rund 270 Personen. Etwa 20 bis 30 Kämpfer seien inzwischen nach Deutschland zurückgekehrt. „Wir haben zu etwa einem Dutzend dieser Personen Erkenntnisse, daß sie sich aktiv am bewaffneten Kampf in Syrien beteiligt haben“, erklärte der Präsident des Bundesverfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters. „Damit wächst die Gefahr terroristischer Handlungen auch in Deutschland.“
Insgesamt kämpfen im Mittelmeerland Syrien rund 100.000 Rebellen gegen die syrische Armee, etwa die Hälfte davon gehört einer britischen Studie zufolge islamistischen Gruppierungen wie der „Jabhat al-Nusra“ oder dem „Islamischen Staat im Irak und Syrien“ (ISIS) an, die sich auch untereinander gegenseitig bekämpfen. Neben zahlreichen ausländischen Kämpfern vor allem aus dem arabischen Raum stammen auch rund 2.000 der Islamisten aus Mitgliedsstaaten der EU. Aus Deutschland sind rund 300 Islamisten – zumeist Personen ausländischer Abstammung, aber auch Konvertiten – nach Syrien ausgereist. Bislang 19 davon sind nach Berechnungen von ZUERST! in Gefechten von der syrischen Armee, der Regierung nahestehenden Milizen, kurdischen Verbänden oder rivalisierenden islamistischen Gruppierungen getötet worden, der bekannteste von ihnen war der ehemalige U18-Fußballnationalspieler Burak Karan. Mehrere, darunter ein Pforzheimer Islamist sowie der Berliner Ex-Rapper „Deso Dogg“ alias Denis Mamadou Cuspert, wurden verwundet. Es wird befürchtet, daß in dem Konflikt weiter radikalisierte Islamisten nach ihrer Rückkehr Terroranschläge auch in Deutschland planen könnten.