Nach Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft: CSU will sich verstärkt um muslimische Wähler bemühen

19. Februar 2014

Foto: flickr/Awaya Legends, CC BY 2.0

München. Die CSU, eine heimatverbundene, konservative Partei – das war einmal. Heute will auch die CSU möglichst „fortschrittlich“ und liberal sein und bei niemandem mehr anecken.

Und das „C“ im Parteinamen ist der CSU auch nicht mehr so wichtig. Denn ab sofort will sie verstärkt um die Muslime in Deutschland werben. Mit der Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft seien diese eine wachsende Wählergruppe, begründete der stellvertretende Chef der Unionsfraktion im Bundestag, Thomas Silberhorn, diesen Schritt. „Die SPD täuscht sich, wenn sie annimmt, Zuwanderer würden vor allem SPD wählen“, sagte der CSU-Politiker dem Nachrichtenmagazin „Focus“.

Vor allem familienorientierte Einwanderer des Mittelstandes will der Unionspolitiker ansprechen und ihnen „ein paßgenaues Angebot“ unterbreiten. Silberhorn zeigte sich zuversichtlich, daß die gemeinsame Wertebasis hier größer sei. Die Unionsparteien verstünden sich nicht „als geschlossene Gesellschaft“, sondern seien „offen für Angehörige anderer Glaubensrichtungen, die diese Werte teilen“.

Das zeige auch die wachsende Zahl von moslemischen CSU-Mitgliedern, äußerte sich Silberhorn erfreut. Den Versuch des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan, in Deutschland lebende Türken für die eigene Politik zu mobilisieren, sieht er daher zum Scheitern verurteilt. „Ich stelle allerdings fest, daß türkischstämmige Mitbürger, die hier geboren sind, sich zu Recht nicht als verlängerter Arm der türkischen Regierung in Deutschland sehen.“ Wenn sich CSU-Silberhorn da nur nicht zu früh freut…

Dieser Artikel erschien zuerst in „Der Schlesier“.

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