Rassismus-Vorwürfe erfunden? Bahn-Angestellte erstatten Anzeige gegen ehemaligen Grünen-MdL

30. Januar 2014

Foto: Wikimedia/Nérostrateur, CC BY-SA 3.0

Frankfurt. Der ehemalige hessische Grünen-Landtagsabgeordnete Daniel Mack wurde von mehreren Bahn-Mitarbeitern angezeigt. Sie werfen ihm vor, Rassismus-Vorwürfe gegen sie frei erfunden zu haben.

Wie die „Frankfurter Rundschau“ berichtet, stützen mehrere Zeugen die Darstellung der Angestellten. Mack hatte im Oktober vergangenen Jahres im Frankfurter Hauptbahnhof beobachtet, wie fünf Sicherheitsleute einen afrikanischen Einwanderer überwältigten, der als Schwarzfahrer ertappt wurde und flüchten wollte. Mack fotografierte die Szene und behauptete über den Kurznachrichtendienst Twitter, die Bahn-Mitarbeiter hätten den Mann verprügelt. Dabei soll einer von ihnen einen Schlagstock eingesetzt haben. Außerdem habe eine Mitarbeiterin zu Mack „Hau ab, du Nigger“ gesagt, als er mit seinem Mobiltelefon die Aufnahmen machte.

Auf Anfrage des Blattes blieb Mack bei seiner Darstellung: „Ich habe gesehen, wie einer der Mitarbeiter seinen Schlagstock benutzt hat.“ Er behauptet außerdem, ebenfalls einen Zeugen zu haben, der seine Version des Geschehens bestätige. Vorsorglich inszeniert sich der ehemalige Landtagsabgeordnete bereits als heldenhaftes Opfer einer rassistischen Justizverschwörung: Daß er nun mit einer Auseinandersetzung vor Gericht rechnen müsse, werde ihn nicht abschrecken, ähnliche Fälle auch in Zukunft wieder öffentlich zu machen. „Andere Leute werden sich das aber gut überlegen, wenn sie jetzt wissen, daß sie selbst angezeigt werden.“

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