Syrien-Konflikt: Zahl der Islamisten aus Deutschland steigt auf 270

23. Januar 2014

Mitglieder der islamistischen Jabhat al-Nusra exekutieren syrische Gefangene
(Screenshot: YouTube/HRIChannel)

Damaskus. Die Zahl der aus Deutschland nach Syrien ausgereisten und dort als Rebellen gegen die säkulare Regierung von Präsident Bashar al-Assad kämpfenden Islamisten ist erneut gestiegen.

Die Zahl der Islamisten, die von Deutschland nach Syrien ausgereist sind, ist erneut deutlich angestiegen. Derzeit gebe es Erkenntnisse zu mehr als 270 Ausgereisten, erklärte das Bundesamt für Verfassungsschutz auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Ende 2013 lag die Zahl noch bei 240 Personen. Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen warnte, die Islamisten könnten sich in Syrien weiter radikalisieren und militärisch ausgebildet werden, „um dann mit einem Kampfauftrag nach Deutschland zurückzukehren“, sagte Maaßen.

Insgesamt kämpfen im Mittelmeerland Syrien rund 100.000 Rebellen gegen die syrische Armee, die Hälfte davon gehört einer kürzlich veröffentlichten britischen Studie zufolge islamistischen Gruppierungen wie der „Jabhat al-Nusra“ oder dem „Islamischen Staat im Irak und Syrien“ (ISIS) an, die sich zunehmend auch untereinander gegenseitig bekämpfen. Neben zahlreichen ausländischen Kämpfern vor allem aus dem arabischen Raum stammen auch rund 2.000 der Islamisten aus Mitgliedsstaaten der EU. Aus Deutschland sind rund 270 Islamisten nach Syrien ausgereist. Bislang 17 davon sind nach Berechnungen von ZUERST! in Gefechten von der syrischen Armee, von der Regierung nahestehenden Milizen oder von kurdischen Verbänden getötet worden, der bekannteste von ihnen war der ehemalige U18-Fußballnationalspieler Burak Karan. Mehrere, darunter ein Pforzheimer Islamist sowie der Berliner Ex-Rapper „Deso Dogg“ alias Denis Mamadou Cuspert, wurden verwundet. Es wird befürchtet, daß in dem Konflikt weiter radikalisierte Islamisten nach ihrer Rückkehr Terroranschläge planen könnten.

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