Italiens Ministerpräsident Letta: „Ohne Europa fallen wir ins Mittelalter zurück“

13. Dezember 2013

Flaggen vor der EU-Kommission in Brüssel (Foto: Wikimedia/Sébastien Bertrand, CC BY 2.0)

Rom. Der italienische Ministerpräsident Enrico Letta hat erneut vor einem Erstarken EU-kritischer Parteien gewarnt.

„Europa fehlt nach 30 Jahren, in denen Ziele gesetzt und erreicht wurden, ein Projekt“, sagte Letta im Parlament in Rom, die EU und den Kontinent fälschlicherweise gleichsetzend. 1983 habe man dann den Europäischen Binnenmarkt entworfen, zehn Jahre darauf sei er realisiert worden, so Letta laut einem Bericht der „Welt“. 1993 habe man die Grundlagen für die Währungsunion gelegt, die rund eine Dekade später in Kraft getreten sei. „Heute fehlt ein Projekt, das die einzelnen Reformen verbindet. Europa droht so der Stillstand und die Implosion.“ Letta verstieg sich anschließend zu der Behauptung, die Trauerfeier für den verstorbenen Ex-Präsidenten Südafrikas, Nelson Mandela, am Dienstag hätte die Identitätskrise Europas unterstrichen. Gesprochen hätten auf der Zeremonie Vertreter der USA, Chinas, Indiens und Brasiliens. „Wir zerstrittenen Europäer waren nur schweigende Komparsen, keine Protagonisten.“ Doch es gebe keine Alternativen zur EU: „Ohne Europa fallen wir ins Mittelalter zurück“, so Letta.

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