Foto: Frei.Wild
Erfurt/Regensburg. Sogenannter „Rechtsrock“ hat es im politisch linksgestrickten Klima der Bundesrepublik nicht leicht. Allzu rasch sind die handelsüblichen Meinungswächter mit der Zensurkeule zur Stelle, warnen, mahnen.
Jetzt hat es die Südtiroler Gruppe „Frei.Wild“ getroffen. Die Texte der Gruppe enthalten laut einschlägigen Gesinnungsschnüfflern „rechts-nationalistisches“ Gedankengut, weshalb sie jetzt bei der sogenannten „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien“ gelandet sind. Ein Journalist wirft der Band vor, in ihren Texten Haß zu verbreiten und Gewalt zu verherrlichen, und Thüringens Sozialministerin Heike Taubert (SPD) hat prompt apportiert.
Anlaß ist eine Anfrage des Journalisten, der den Südtirolern vorwirft, in ihren Texten Haß zu verbreiten und Gewalt zu verherrlichen. Eine Bewertung der Texte durch das Ministerium sei in dem Prüfantrag aber nicht zu sehen, sagte ein Sprecher. „Frei.Wild“-Sänger Philipp Burger wies die Vorwürfe umgehend zurück. Es gebe zwar einen Song und einzelne Textpassagen, die er heute nicht mehr so formulieren würde. Eine generelle Jugendgefährdung stellten die Songs aber nicht dar.
Politisch korrekter Gegenwind bläst der Band auch aus Bayern entgegen, wo eine vorgeblich „konservative“ CSU-Staatsregierung das Sagen hat. Ein Grünen-Abgeordneter aus dem Kreis Regensburg und der linksgestrickte Stadtjugendring Regensburg machten sich nach Angaben der „Mittelbayerischen Zeitung“ für die Absage eines geplanten Konzerten in der Stadt im Dezember stark. Begründung wie gehabt: Die Band spreche mit ihren „nationalistisch-völkischen Texten ganz gezielt Personen an, die für rechtsextremes Gedankengut empfänglich sind“, schrieb der Regensburger Grünen-Landtagsabgeordnete Jürgen Mistol in einem Brief an den Betreiber der Event-Halle, in der das Konzert stattfinden soll. Mistol forderte, ein Zeichen gegen „Intoleranz, Nationalismus und Ausgrenzung“ zu setzen und „Frei.Wild mit ihren braunen Tönen die rote Karte“ zu zeigen, zitiert ihn die Zeitung.
Um sich gegen die mediale Vorverurteilung zur Wehr zu setzen, hat „Frei.Wild“ mittlerweile eine eigene Netzseite ins Internet gestellt: die-macht-der-medien.de. Dort wollen die Bandmitglieder möglichst alle Medienberichte über ihre Auftritte dokumentieren und der Öffentlichkeit zugänglich machen, damit sich Interessierte ihren eigenen Reim auf die mediale Aufregung machen können. Auch gegen den Vorwurf, „rechts“, „nationalistisch“ etc. zu sein, setzt sich „Frei.Wild“ dort zur Wehr. Offenbar erfolglos. Denn genau die Aufklärungsarbeit über die einseitige Medienarbeit bedient nach Auffassung der Gesinnungswächter ein „rechtsextremistisches Feindbild“.
Aus Erfahrung weiß man: Solche Etikettierungen durch Berufs-Antifaschisten und mit staatlichen Mitteln geförderte Gutmenschen besagen wenig. Nur: Die Diskussion mit solchen „Experten“ ist in aller Regel völlig umsonst. Wer unbefangen wissen will, mit wem er es bei „Frei.Wild“ zu tun hat, sollte von Texten und Musik der Gruppe am besten selbst Kenntnis nehmen.
Dieser Artikel erschien zuerst in „Der Schlesier“.