Ein syrischer T-72-Panzer wirft eine Nebelwand zum Schutz anrückender Soldaten (Screenshot: YouTube/newsanna)
Aleppo. Nach der Einnahme der rund 30 Kilometer südöstlich von Aleppo gelegenen Großstadt Al-Safira vor einer Woche hat die syrische Armee in ihrem jüngsten Vorstoß die Verbindung zum Flughafen der nordsyrischen Metropole wieder hergestellt.
Um vier Uhr morgens hätten bei der für die Sicherung des Flughafens von Aleppo wichtigen „Basis 80“ heftige Kämpfe begonnen, teilte die den Rebellen nahestehende sogenannte „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ laut der Nachrichtenagentur AFP am Freitag mit. Wie die „Neue Zürcher Zeitung“ berichtet, hat die Armee damit den Belagerungsring um den Flughafen und die zugehörige Basis der Luftwaffe gesprengt, den die Rebellen seit einem Jahr aufrecht erhielten. Vom Flughafen aus könnte die Armee nun entweder versuchen, quer durch das Zentrum die Verbindung mit dem von ihr gehaltenen Westteil Aleppos herzustellen oder nach Norden vorzustoßen, um die Rebellen in der Stadt von der Versorgung mit Nachschub aus dem Hinterland abzuschneiden. Den Ostteil der Stadt halten bis auf den Flughafen verschiedene Rebellengruppen besetzt, der Westteil dagegen befindet sich unter der Kontrolle der Armee.
Insgesamt kämpfen in dem Mittelmeerland rund 100.000 Rebellen gegen die syrische Armee, die Hälfte davon gehört einer kürzlich veröffentlichten britischen Studie zufolge islamistischen Gruppierungen wie der „Jabhat al-Nusra“ oder dem „Islamischen Staat im Irak und Syrien“ (ISIS) an. Aus Deutschland sind rund 210 Islamisten nach Syrien ausgereist. Bislang zehn der aus Deutschland stammenden Kämpfer sind in den Gefechten von der syrischen Armee getötet worden; mehrere, darunter ein Pforzheimer Islamist sowie der Berliner Ex-Rapper „Deso Dogg“ alias Denis Mamadou Cuspert, wurden verwundet.