Neue US-Sicherheitsstrategie: Trump erklärt Ende der Nachkriegsordnung

14. Dezember 2025
Neue US-Sicherheitsstrategie: Trump erklärt Ende der Nachkriegsordnung
International
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Foto: Symbolbild

Washington. Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump zeichnen sich eine Reihe fundamentaler Paradigmenwechsel in der US-Politik ab, die nicht zuletzt einen radikalen Bruch mit der Politik der Vorgängeradministrationen markieren. Der neue Kurs hat jetzt seine amtliche Kodifizierung erfahren – in Gestalt der neuen Nationalen Sicherheitsstrategie der USA. Das am 5. Dezember 2025 veröffentlichte Dokument trägt den Titel „National Security Strategy of the United States“ und dient als programmatische Grundlage für Trumps zweite Amtszeit.

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Kernstück der neuen Strategie ist der kompromißlose Schutz des Heimatlandes. Massenzuwanderung wird nicht länger als humanitäre Frage behandelt, sondern zur existenziellen Bedrohung für den sozialen Zusammenhalt und die innere Sicherheit erklärt. Die Autoren stellen fest, daß „die Ära der Massenmigration beendet werden muß“. Gegen mexikanische Drogenkartelle und Schleuserbanden soll tödliche Gewalt eingesetzt werden dürfen. Marine und Küstenwache werden in der Karibik massiv aufgestockt.

Für den amerikanischen Kontinent beanspruchen die USA erneut eine uneingeschränkte Vorherrschaft. Eine sogenannte „Trump-Corollary“ zur Monroe-Doktrin soll China und andere Gegner von Mittel- und Südamerika fernhalten. Migration und Drogenhandel sollen mit allen Mitteln, notfalls militärisch, gestoppt werden.

Europa und das transatlantische Bündnis erfahren eine drastische Abwertung. Die Strategie warnt vor einem „zivilisatorischen Niedergang“ Europas durch demographischen Wandel und Migration. Sie spricht von einer in absehbarer Zeit drohenden „mehrheitlich nicht-europäischen“ Bevölkerung in mehreren NATO-Ländern. Washington kündigt an, „Widerstand gegen den europäischen Niedergang zu kultivieren“. Demnach dürfte künftig verstärkt damit zu rechnen sein, daß EU-interner Widerstand gegen die etablierten Eliten – in Deutschland beispielsweise durch Parteien wie die AfD – dezente Unterstützung aus den USA erfährt.

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Die NATO selbst soll grundlegend reformiert werden. Statt einer noch weitergehenden Erweiterung wird eine Rückbesinnung auf die Kernaufgaben des Bündnisses gefordert. Die europäischen Verbündeten werden aufgefordert, sich mehr für ihre eigene Sicherheit zu engagieren und mindestens fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben – das bedeutet eine kräftige Aufstockung gegenüber dem bisherigen Zwei-Prozent-Ziel.

Im Ukraine-Krieg fordert das Dokument eine „schnelle Beendigung der Feindseligkeiten“ durch Verhandlungen. Die unbefristete Unterstützung Kiews unter der Biden-Administration wird im neuen Strategiepapier als gravierender Fehler dargestellt. Stattdessen soll die strategische Stabilität im Verhältnis zu Rußland wiederhergestellt werden, um weitere europäische Eskalationen zu verhindern.

Im Verhältnis zu China schlägt die Strategie wirtschaftlich versöhnliche Töne an. Statt einer vollständigen Entkopplung soll ein „gegenseitig vorteilhafter“ Handel angestrebt werden. Zugleich wird die bisherige Politik der offenen Tür scharf kritisiert, da sie China erst zur Weltmacht gemacht habe. Militärisch bleibt China die zentrale Herausforderung; eine klare Überlegenheit („military overmatch“) soll einen Konflikt um Taiwan verhindern.

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Auch der Nahe Osten und Afrika werden zu Zonen des sekundären Interesses herabgestuft. Missionen zum Zweck des „Nation-Building“ werden für beendet erklärt. Verbündete wie Saudi-Arabien sollen nicht mehr über Menschenrechte „belehrt“ werden. Aus Afrika will sich Washington weitgehend zurückziehen und Rohstoffe aus verläßlicheren Regionen beziehen.

Der Kontrast zur Strategie der Biden-Regierung von 2022 ist enorm. Damals standen globale Führungsrolle, multilaterale Bündnisse und die Bekämpfung von Klimawandel und Autoritarismus im Zentrum. Die neue Trump-Strategie lehnt diese „globale Ordnung“ als naiven Fehler ab, der China gestärkt und die amerikanische Mittelschicht geschwächt habe.

Das Dokument selbst schrumpfte von 48 Seiten (2022) auf 33 Seiten (2025). Inhaltlich vollzieht es eine klare Wende von einem „wertebasierten“ Globalismus zu einem nüchternen Realismus. Die Botschaft vor allem an die Adresse der Europäer ist eindeutig: die Tage, in denen sich die Verbündeten auf den amerikanischen Weltpolizisten verlassen konnten, sind vorbei. Über die Folgen sind sich die Autoren des Papiers durchaus im klaren: die neue Strategie des kontrollierten Rückzugs wird vor allem in Europa zu erheblichen Verwerfungen führen, wo man die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt hat. Andererseits würde ein neuerlicher Wechsel im Weißen Haus vermutlich wieder die alten Doktrinen aufs Tableau heben. (mü)

U.S. Navy photo by Photographer’s Mate 2nd Class Brandon A. Teeples (RELEASED)

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