München. Als ob die deutsche Industrie mit ständig steigenden CO2-Preisen und viel zu hohen Energiekosten nicht schon genug belastet wäre, kommt jetzt auch noch banaler Materialmangel hinzu – und auch dieses Problem ist zu einem Gutteil hausgemacht bzw. von der deutschen Politik verschuldet.
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Aktuelle Daten des Münchner ifo-Instituts für November lassen einen sprunghaften Anstieg der Lieferengpässe erkennen. Konkret gaben stattliche 11,2 Prozent aller deutschen Industriebetriebe an, Produktionsmaterialien nicht beschaffen zu können. Dieser Wert hat sich gegenüber dem Vormonat Oktober (5,7 Prozent) nahezu verdoppelt. Damit nähert sich die Situation dem bisherigen Rekord vom April 2024, als 12,4 Prozent der Unternehmen betroffen waren.
Nach den Epizentren der Krise muß man nicht lange suchen. An der Spitze steht die Automobilindustrie, wo aktuell 27,6 Prozent der Unternehmen – mehr als jedes vierte – über akuten Materialmangel klagen. ifo-Experte Dr. Klaus Wohlrabe erläutert: „Die fehlenden Halbleiter verschärfen die bereits schwierige Situation der Industrie.“
Die Konsequenzen in den Betrieben sind einschneidend und betreffen Schwergewichte der deutschen Industrielandschaft. Bei Bosch wurde für die Werke in Salzgitter (bis zu 400 von 1.300 Beschäftigten) und Ansbach (rund 650 von 2.500 Beschäftigten) Kurzarbeit angemeldet. ZF Friedrichshafen verhandelt am großen Standort Schweinfurt mit dem Betriebsrat über Kurzarbeitsregelungen. Und selbst Volkswagen zog im November Produktionsstopps für die Schlüsselmodelle Golf und Tiguan im Stammwerk Wolfsburg in Betracht.
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Die Engpässe breiten sich zunehmend auf weitere Kernbranchen aus und erfassen inzwischen auch flächendeckend die technologieintensive Fertigung. In der Produktion elektronischer und optischer Geräte schnellte der Anteil betroffener Firmen von 10,4 Prozent im Oktober auf 17,5 Prozent im November nach oben. Bei Herstellern elektrischer Ausrüstung stieg die Quote von 10,0 Prozent auf 16,0 Prozent. Selbst der traditionell stabile Maschinenbau verzeichnet einen deutlichen Anstieg von 8,2 Prozent der Unternehmen mit Lieferproblemen.
Die Ursache für die branchenübergreifende Lähmung ist der akute Mangel an Halbleitern. Ein modernes Automobil benötigt zwischen 1.000 und 3.000 dieser Chips; auch komplexere Maschinen sind auf Hunderte angewiesen. Die ifo-Erhebung untersuchte zwar nicht die Hintergründe der Mängellage, aber die politische Dimension liegt auf der Hand. Der anhaltende globale Handelskonflikt, insbesondere mit China, gilt als Haupttreiber – und die deutsche Politik ließ seit der Amtsübernahme der „Ampel“ kaum eine Gelegenheit aus, es sich mit der Volksrepublik zu verscherzen. Die chinesische Regierung hatte Exportkontrollen für Gallium und Germanium verhängt – zwei seltene Metalle, die für die Halbleiterherstellung unverzichtbar sind.
Die jüngste Verschärfung betraf das niederländische Unternehmen Nexperia, einen der wichtigsten Halbleiterzulieferer Europas mit bedeutender Produktion in China. Ihm wurde zeitweise untersagt, benötigte Vorprodukte aus China auszuführen. Obwohl diese Beschränkung gelockert wurde, hat das politische Hin und Her die Marktunsicherheit und die Lieferinstabilität für die deutsche Industrie weiter erhöht. (rk)
Bild: Pixabay/Gemeinfrei
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