Deutschlands Industrie wandert ab – und die Politik schaut zu

26. November 2025
Deutschlands Industrie wandert ab – und die Politik schaut zu
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Berlin. Der industrielle Abstieg Deutschlands ist nicht mehr zu übersehen. Mittlerweile verlagert die deutsche Industrie nicht mehr nur Randbereiche ins Ausland, sondern schließt auch verstärkt Stammwerke. Immer mehr Unternehmen verlegen zentrale Fertigungen in Länder, die noch vor kurzem als Billiglohn-Standorte zweiter Klasse galten.

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Der Fall MAN ist symptomatisch: der Lkw-Bauer transferiert den gesamten Karosseriebau und weitere Kernfertigungsschritte von München nach Krakau. MAN verspricht sich davon einen Effizienzgewinn von 935 Millionen Euro bis 2028. Es ist kein vollständiger Abzug, aber ein Fanal. Deutschland ist für Großinvestitionen in die Produktion offenbar nicht mehr der naheliegende Standort.

MAN ist kein Einzelfall. Bosch baut die Lkw-Sparte in Schwäbisch Gmünd ab und verlagert sie bis 2028 nach Maklár in Ungarn – 1300 Jobs fallen weg. Mercedes-Benz läßt die Sprinter-Fertigung in Ludwigsfelde auslaufen und weicht nach Polen aus. Selbst Mitteldeutschland kann im Kostenvergleich nicht mehr mithalten.

Die Ursachen der verhängnisvollen Entwicklung sind bekannt, doch die Politik reagiert nicht. Es sind längst nicht mehr nur die Löhne, die den Ausschlag geben. Energiepreise, Genehmigungsdauer und politische Verläßlichkeit entscheiden heute über Investitionen. Hier haben Polen, Ungarn und Rumänien Deutschland abgehängt. Das polnische Wirtschaftsportal WBJ stellt fest, Polen erreiche Wachstumsraten, „von denen Deutschland nur träumen kann“.

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Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes bestätigen dies: zwischen 2021 und 2023 verlagerten 1300 Unternehmen Funktionen ins Ausland, mit einem Netto-Jobabbau von rund 50.800 Stellen. Der Großteil ging nicht nach Fernost, sondern in EU-Länder mit verläßlicheren Rahmenbedingungen.

Der Wandel zeigt sich auch in der Qualität der Investitionen. In Cluj-Napoca (Klausenburg), dem „osteuropäischen Stuttgart“, entsteht ein Cluster für Automotive-Software. Ingenieurteams entwickeln dort Batteriemanagement und Leistungselektronik für E-Antriebe – genau jene Zukunftsfelder, in denen deutsche Hersteller ihren Vorsprung inzwischen verspielt haben.

Der Wettbewerb beschränkt sich nicht auf Europa. Saudi-Arabien wirbt aggressiv um deutsches Know-how. Industrieminister Bandar Al Khorayef sagte im „Handelsblatt“, man sehe „Chancen darin, deutsches Know-how und Fachkräfte ins Königreich zu holen“. Das Land plant 36.000 (!) neue Fabriken und bietet Steuererleichterungen bis zu 90 Prozent. Auch die Vereinigten Arabischen Emirate punkten mit weniger Bürokratie und mehr Tempo.

Während andernorts gehandelt wird, debattiert Deutschland und häuft Schulden an, die lediglich Haushaltslöcher stopfen, anstatt die Wirtschaft zu stärken. Das ist keine Maßnahme gegen den Niedergang, sondern verstärkt ihn am Ende noch zusätzlich. (se)

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